Freitag wird im Vatikan die neue Enzyklika von Papst Franziskus vorgestellt

Licht des Glaubens

Veröffentlicht am 01.07.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus veröffentlicht am Freitag seine erste Enzyklika. Sie trägt nach ihren lateinischen Anfangsworten den Titel "Lumen fidei" (lateinisch für "Licht des Glaubens"), wie der Vatikan am Montag mitteilte. Das Lehrschreiben wird im Vatikan bei einer Pressekonferenz von den Präfekten der Bischofskongregation und der Glaubenskongregation, Kardinal Marc Ouellet und Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, sowie vom Präsidenten des Neuevangelisierungs-Rates Rino Fisichella vorgestellt.

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Bereits vor zwei Wochen hatte Franziskus die Veröffentlichung einer Enzyklika zum Thema Glauben angekündigt, die bereits von seinem Amtsvorgänger Benedikt XVI. (2005-2013) vorbereitet wurde.

Sie sei somit die "Arbeit von vier Händen", sagte der Papst am 13. Juni bei einem Treffen mit den Mitgliedern des Generalsekretariats der Bischofssynode.

Erstmals Enzyklika zweier Päpste

Das Werk zum Glauben ist die erste gemeinsame Enzyklika zweier Päpste, die in der Geschichte der katholischen Kirche veröffentlicht wird. Benedikt hatte seine vierte Enzyklika vor dem Rücktritt nicht mehr fertig geschrieben, weshalb Franziskus sie als Co-Autor vollendet hat. Die ersten drei Kapitel sollen von Benedikt stammen, die vier darauffolgenden von Franziskus.

Anlass des Lehrschreibens ist offenbar das laufende "Jahr des Glaubens", das am 24. November (Christkönigssonntag) endet. Eröffnet worden war das Themenjahr von Benedikt XVI. am 11. Oktober 2012. Spekuliert wird auch über eine weitere Enzyklika von Papst Franziskus zum Thema "Armut". Bisher ist aber noch kein Erscheinungstermin bekannt. (luk/KNA/dpa)

Was ist eine Enzyklika?

Enzykliken sind päpstliche Lehrschreiben von höchstem Rang. In ihnen nehmen Päpste zu grundlegenden theologischen und gesellschaftlichen Fragen in verbindlicher Weise Stellung. Allerdings gelten die Dokumente nicht als "unfehlbar". Gleichwohl sind die Texte Ausdruck der obersten Lehrgewalt des Papstes. Sie wollen nach einer Definition von Papst Pius XII. (1939-1958) ein "Urteil über bislang umstrittene Fragen aussprechen" und diese "der freien Erörterung der Theologen entziehen". Das Wort Enzyklika kommt vom griechischen Begriff "enkyklios", was "im Kreis laufend" bedeutet. Enzykliken sind also Rundschreiben, sie wenden sich an die ganze Kirche, besonders an die Bischöfe. Ihr Vorläufer waren Apostolische Briefe sowie versiegelten Urkunden (Bullen) sowie andere Formen von Erlassen und förmlichen Bescheiden. Die erste ausdrückliche Enzyklika behandelte 1740 die Amtspflichten von Bischöfen. (dpa)