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So will Peter Kohlgraf Bischof sein

Peter Kohlgraf wäre gerne Professor geblieben. Jetzt muss er sich überlegen, wie er als zukünftiger Bischof von Mainz wirken will. Kohlgrafs Vorgänger Kardinal Lehmann hilft mit Tipps.

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Was für ein Bischof will Peter Kohlgraf sein? Auf jeden Fall ein Seelsorger, sagt der designierte Mainzer Oberhirte. Das war er bisher auch gerne, neben seiner akademischen Tätigkeit. "Eigentlich habe ich gedacht: 'Jetzt noch 17 Jahre Professur und dann wohnst du schön in deinem Häuschen im Rheinhessischen". Papst Franziskus hatte andere Ideen und ernannte den Pastoraltheologen zum Nachfolger von Kardinal Karl Lehmann.

Der weithin bekannte Vorgänger steht ihm dabei hilfreich zur Seite. Das gilt besonders für einen Bereich: Öffentliche Wortmeldungen. Wie kaum ein anderer deutscher Bischof prägte Lehmann das Bild der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit der vergangenen Jahrzehnte. "Es ist Aufgabe des Bischofs, auch zu gesellschaftlichen Fragen Stellung zu nehmen", weiß Kohlgraf, auch wenn er sich in diese Rolle noch hineinfinden muss.

Über eine wichtige bischöfliche Eigenschaft verfügt Kohlgraf schon jetzt: eine große theologische Expertise. Sein kirchenhistorisches Spezialgebiet ist die Patristik, also die ersten Jahrhunderte der Kirche. Aus dieser Ära könnte sie noch heute viel lernen, erklärt der Professor. Schließlich habe sich die Kirche schon damals in einer weithin unchristlichen Gesellschaft behaupten müssen; und das "ohne sich anzubiedern".

Nur eine Eigenschaft seines Vorgängers Lehmann wird Kohlgraf wohl nicht so bald aufgreifen. Über 20 Jahre lang leitete der Kardinal die Deutsche Bischofskonferenz. Welchen Beitrag der neue Mainzer Bischof in dem Gremium leisten wird, möchte er erst einmal abwarten. Doch auch dazu gibt es schon wieder hilfreiche Hinweise vom Kardinal.

(Video vom 18.04.2017)