Paul-Werner Scheele vor 65 Jahren zum Priester geweiht

Altbischof Scheele feiert Eisernes Priesterjubiläum

Veröffentlicht am 15.03.2017 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 
Paul-Werner Scheele war von 1979 bis 2003 Bischof von Würzburg.
Bild: © KNA
Bistum Würzburg

Würzburg ‐ Würzburgs Altbischof Paul-Werner Scheele blickt auf ein langes Priesterleben zurück: vor 65 Jahren empfing er die Weihe. Nun verrät er auch, was ihn damals zur Berufung geführt hat.

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Würzburgs Altbischof Paul-Werner Scheele begeht sein Eisernes Priesterjubiläum. Den 65. Jahrestag seiner Priesterweihe will er am 26. März mit einem Pontifikalamt feiern, wie das Bistum Würzburg am Mittwoch mitteilte. Der 1928 geborene Scheele war von 1979 bis 2003 Bischof von Würzburg.

Scheele: Die Berufung war eine Gnade Gottes

Am 29. März 1952 hatte Scheele in Paderborn die Priesterweihe empfangen. "Ich habe mich als reich beschenkt und mit einer faszinierenden Aufgabe betraut gefühlt", erinnerte er sich laut der Mitteilung an seinen Weihetag. Besonders das Vorbild und die Erziehung durch seine Eltern hätten Scheele für den Weg ins Priesterleben geprägt. Großen Einfluss hätten aber auch die Priester gehabt, denen er als Kind und Jugendlicher begegnete. Am Ende sei es jedoch kein menschlicher Beistand gewesen, der ihn zur Weihe führte: "Den Ausschlag gab die unverdiente Gnade Gottes."

Nach seiner Priesterweihe wirkte Scheele zunächst für zehn Jahre als Vikar und Religionslehrer. "Die verschiedenen Aufgaben, die mir im Laufe der Jahre übertragen wurden, haben verschiedene Weisen des priesterlichen Einsatzes mit sich gebracht", erklärt Scheele im Rückblick. Nach einem anschließenden weiteren Studium wurde er 1964 mit einer Arbeit zur Ökumene zum Doktor der Theologie promoviert und begann seine Tätigkeit für das Paderborner Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik. "Da stand Christi Wille im Mittelpunkt, 'dass alle eins seien'", so Scheele. Dem Institut ist er bis heute als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats verbunden.

Linktipp: "Ein Geschenk für das ganze Leben"

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist die Ökumene sein Lebensthema: Bischof Paul-Werner Scheele prägte über Jahrzehnte den Kontakt der katholischen Kirche zu anderen Konfessionen. (Interview von April 2016)

Für die Ökumene engagierte sich Scheele später unter anderem als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (AcK), als Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sowie als Mitglied im Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Zudem war er Mitglied des Weltkirchenrats. Scheele war maßgeblich an der Entwicklung ökumenischer Grundlagenpapiere wie der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" aus dem Jahr 1999 beteiligt.

Als Journalist beim Konzil

Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn nahm Scheele als Journalist am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. Er berichtete in den Jahren 1964 und 1965 von der dritten und vierten Sitzungsperiode. Nach mehreren Stationen als Professor für Fundamentaltheologie und Dogmatik wurde Scheele 1975 zum Bischof geweiht und als Weihbischof in Paderborn eingeführt. 1979 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Würzburg. Im Jahr 2003 wurde Scheele emeritiert. (kim)