Zukunft des Klostergebäudes ist noch nicht geklärt

Benediktinerinnen lösen Abtei in Steinfeld auf

Veröffentlicht am 17.07.2018 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 
Orden

Steinfeld ‐ Nur noch 13 Schwestern, davon lediglich zwei unter 65: Die Benediktinerinnen aus dem Kloster Maria Heimsuchung in der Eifel konnten so nicht weitermachen. Man sei "erfüllt von Trauer und Schmerz". Dennoch habe man nun die Konsequenzen aus der Überalterung gezogen.

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Die Benediktinerinnen-Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld wird aufgelöst. Anfang 2019 wollen sie in ein "kleines, altengerecht gebautes Kloster auf dem Venusberg" in Bonn umziehen, wie die Abtei am Montag auf ihrer Internetseite mitteilte. Das von den Schwestern geführte Gästehaus im Kloster in Steinfeld werde bereits Ende diesen Jahres schließen. Von den derzeit 13 Schwestern seien acht über 80 Jahre und nur zwei unter 65. Drei weitere Benediktinerinnen mussten bereits in ein Pflegeheim ziehen, da die Pflege im Kloster nicht mehr gewährleistet werden konnte. "Die Schwestern haben aus diesem Grund die Konsequenz gezogen", heißt es in der Mitteilung.

Die neue Unterkunft in Bonn werde künftig von Cellitinnen aus Köln betreut, die auch Träger des benachbarten Seniorenhauses sind. Die Schwestern könnten damit die Gemeinschaft wieder an einem Ort zusammenführen und nah bei ihren pflegebedürftigen Schwestern leben. Einige Benediktinerinnen würden sich auch in Betreuung und Begleitung der Bewohner und Bewohnerinnen des Seniorenhauses einbringen. Der Klosteralltag aus dem benediktinischen Dreiklang von Gebet, Lesung und Arbeit werde dabei aber beibehalten, erklärte die Abtei.

"Erfüllt von Trauer und Schmerz"

"Wenn auch erfüllt von Trauer und Schmerz, das schöne Kloster in der Eifel verlassen zu müssen und den Mitarbeitern nicht mehr zur Seite stehen zu können, haben sich die Schwestern zu diesem für Benediktinerinnen außerordentlichen Schritt entschlossen", heißt es weiter. Man denke mit Dank und Sympathie an alle Menschen, von denen die Schwestern "in Steinfeld begleitet und unterstützt wurden, und vor allem an jene, die in der Abtei eine geistliche Heimat gefunden haben".

Die Zukunft des Klostergebäudes der Schwestern in Steinfeld ist nach eigenen Angaben zum jetzigen Standpunkt noch offen. Gegründet wurde das Kloster 1954 von fünf deutschen Schwestern, die aus dem belgischen Kloster in Ermeton-sur-Biert kamen. Am 6. August 1972 wurde es zur Abtei erhoben. Zur Sicherung des Lebensunterhalts werden in den Klosterwerkstätten Kerzen und Weihrauch hergestellt. (evb)

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Video: © katholisch.de

Johanna Boenisch ist Benediktinerin und hat eine besondere Aufgabe im Kloster übernommen. Sie stellt Weihrauch mit Rosenduft her. Und das aus Überzeugung.