Kunstwerk nach mehr als drei Jahren wieder aufgetaucht

Borghorster Stiftskreuz wieder da

Veröffentlicht am 17.02.2017 um 09:05 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Münster

Münster ‐ Die Täter sitzen bereits hinter Gittern. Doch vom wertvollen Borghorster Stiftskreuz fehlte auch mehr als drei Jahre nach dem Diebstahl jede Spur. Bis jetzt.

  • Teilen:

Das vor über drei Jahren gestohlene Borghorster Stiftskreuz ist offenbar wieder aufgetaucht. Wie die "Westfälischen Nachrichten" am Donnerstagabend berichteten, will Münsters Bischof Felix Genn bei einem Pressegespräch an diesem Freitag darüber berichten, wie und wo das auf mehrere Million Euro geschätzte Kunstwerk aus dem Mittelalter wieder aufgetaucht ist.

Wegen des Raubes hatte das Landgericht Münster 2015 drei Männer aus Bremen zu Freiheitsstrafen zwischen viereinhalb bis fünf Jahren verurteilt. Ein weiterer Mann muss sich ab 8. März vor dem Landgericht verantworten; der mutmaßliche Auftraggeber wurde vor fünf Monaten festgenommen. Die Männer gehören zu einer mafiaähnlich organisierten libanesisch-arabischen Großfamilie in Bremen.

Die etwa 40 Zentimeter große Arbeit aus Gold und Edelsteinen war am 29. Oktober 2013 aus der Nikomedes-Kirche in dem westfälischen Ort Steinfurt-Borghorst gestohlen worden. Die Diebe brachen eine diebstahlgesicherte Vitrine auf und entwendeten das Kreuz, das als Zeugnis sakraler Kunst aus der Salierzeit gilt. (KNA)

UPDATE: 9.45 Uhr, live aus Münster: Die Pressekonferenz

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

9.50 Uhr: Gute Zusammenarbeit von Polizei und Bistum

Große Erleichterung in Westfalen: Das vor mehr als drei Jahren gestohlene Borghorster Stiftskreuz ist wieder aufgetaucht.

Münsters Bischof Felix Genn präsentierte sichtlich erfreut bei einem Pressegespräch am Freitag das auf mehrere Million Euro geschätzte Kunstwerk. Der Bischof habe täglich dafür gebetet, dass das Kreuz wieder auftaucht.

Das Kreuz ist oberflächlich betrachtet intakt, nur der moderne Plexiglas-Fuß fehlt. Es soll aber noch einer eingehenden Überprüfung unterzogen werden, wie es hieß.
Auch das Landgericht Münster will am Vormittag eine Stellungnahme abgeben, wie Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt dem WDR sagte. Wegen des Raubes hatte das Gericht Münster 2015 drei Männer aus Bremen zu Freiheitsstrafen zwischen viereinhalb bis fünf Jahren verurteilt.

Ein weiterer Mann muss sich ab 8. März vor dem Landgericht verantworten; der mutmaßliche Auftraggeber wurde vor fünf Monaten festgenommen. (fxn/KNA)

11.00 Uhr: Zeitpunkt der Rückkehr nach Borghorst noch unklar

Nach den Worten Genns ist noch offen, wann das Kreuz nach Borghorst zurückkehren wird. Er habe jeden Tag für die Rückkehr gebetet und werte die Rückgabe als Erhörung. "Hier haben Himmel und Erde zusammengewirkt", so der Bischof. Ähnlich äußerte sich der inzwischen emeritierte Borghorster Pfarrer Heinrich Wernsmann.

Laut Generalvikar Norbert Kleyboldt war den Dieben die Bedeutung des Raubgutes zunächst nicht bewusst. Ihnen sei aber schnell der ideelle Wert klar geworden und daher hätten sie das Gold nicht eingeschmolzen. Zwischenzeitlich habe ein Polaroid-Foto mit einer Zeitung im Hintergrund belegt, dass das Kreuz existiert. Die aus dem arabischen Raum stammenden Täter hätten am Ende das Kreuz mit Gegenständen aus einer Moschee verglichen, die sie nicht stehlen würden. (KNA)