Bistum trauert um Friedrich Ostermann

Emeritierter Weihbischof von Münster tot

Veröffentlicht am 22.10.2018 um 12:23 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Als Weihbischof von Münster war er nah an den Menschen dran. Als "Medienbischof" sorgte er dafür, dass die katholische Medienlandschaft in Deutschland gestärkt wurde: Heute Morgen ist Friedrich Ostermann im Alter von 86 Jahren gestorben.

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Der emeritierte Münsteraner Weihbischof Friedrich Ostermann ist tot. Wie das Bistum Münster mitteilte, starb der 86-Jährige am Montagmorgen. Die Diözese trauere, heißt es auf der Facebook-Seite der Diözese: "Wir schließen unseren Weihbischof heute ganz besonders in unser Gebet mit ein. Er möge ruhen in Gottes Frieden."

Genn: Ostermann war freundlich und lebensfroh

Bischof Felix Genn würdigte Ostermann als Menschen, der aus dem Glauben Kraft und Lebensfreunde schöpfte. Er habe seinen Wahlpruch "Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!" stets gelebt und ausgestrahlt. "Friedrich Ostermann war freundlich, aber nicht bequem, er hörte zu, aber er schwieg nicht, wenn er Wichtiges zu sagen hatte", so Genn. Geprägt habe Ostermann auch dessen Kindheit im Dritten Reich und dem Zweiten Weltkrieg. Daraus habe er die Überzeugung gezogen, dass nie "das Böse, sondern immer das Gute das letzte Wort haben und den letzten Sieg erringen wird", so Genn über den Verstorbenen. Generalvikar Klaus Winterkamp sagte, das Bistum habe mit Ostermann "einen zugewandten, freundlichen, ebenso gläubigen wie glaubwürdigen Seelsorger und Weihbischof verloren".

Ostermann war 1981 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Münster ernannt worden. Die Bischofsweihe übernahm noch im selben Jahr der damalige Bischof von Münster, Reinhard Lettmann. Ostermann war bis zu seiner Emeritierung als Regionalbischof für die Region Münster und Warendorf zuständig. Von 2001 bis 2006 war er Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und damit "Medienbischof". In diese Zeit fällt unter anderem die Gründung des Internetportals der katholischen Kirche in Deutschland, katholisch.de, das 2005 online ging. Auch die Stärkung der katholischen Medienlandschaft insgesamt war Ostermann ein Anliegen.

Hoffnung und Zuversicht trotz Kreuz und Leid

Geboren wurde Friedrich Ostermann am 21. Juni 1932 in Münster. Dort und in Bonn studierte er Theologie. Seine Priesterweihe empfing er 1958. Noch im Februar dieses Jahres hatte Ostermann im Dom von Münster zusammen 300 Freunden und Wegbegleitern sein 60-jähriges Priesterjubiläum gefeiert.

Persönlich wichtig war Ostermann stets der Austausch mit anderen Menschen. Für seinen eigenen Glauben sei die Begegnung mit anderen Gläubigen immer wieder stärkend gewesen, sagte er einmal: "Was die dort manchmal in Kreuz und Leid an Hoffnung und Zuversicht ausstrahlten, das war schon so was wie ein Gottesbeweis", so Ostermann. Der Satz der Schöpfungsgeschichte "Und siehe, es war alles sehr gut" habe sich ihm eingeprägt und zu einer positiven Sicht auf die Welt geführt. (gho)

22.10.2018, 14.45 Uhr: ergänzt um Statement von Bischof Felix Genn und Generalvikar Winterkamp.