"Sea-Eye" bedankt sich bei Kardinal Marx
Der deutsche Flüchtlingshilfeverein Sea-Eye hat sich für Zuwendungen aus dem Raum der Kirchen bedankt. Damit seien die nächsten Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer finanziell abgesichert. Ausdrücklich dankte die in Regensburg beheimatete Organisation am Donnerstag dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, der auf ein Hilfegesuch kurzfristig eine Spende seines Erzbistums in Höhe von 50.000 Euro veranlasst habe. Nach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Mennonitischen Hilfswerk gehöre nun auch die katholische Kirche zu den Unterstützern von Sea-Eye.
"Die großzügige Spende der Erzdiözese München-Freising zeigt uns die klare Haltung und Antwort der katholischen Kirche zu einer der wichtigsten und gleichermaßen unmenschlichsten Fragen der Gegenwart: Soll man Menschen aus politischen Gründen ertrinken lassen, um andere von der Flucht abzuschrecken?", hieß es in der Mitteilung. Bereits im vergangenen Jahr hatte Marx eine Spende in derselben Höhe aus Kirchensteuermitteln an die Rettungsorganisation "Mission Lifeline" angewiesen.
Ein Tweet sorgte für Arger
Anfang der Woche sorgte ein Tweet von "Mission Lifeline" für scharfe Kritik von führenden Unions-Politikern. Sie warfen der Organisation vor, deutsche Bürger zu Scheinehen mit Flüchtlingen aufzurufen. Stephan Mayer (CSU), Staatssekretär im Bundesinnenministerium, wies darauf hin, dass das Eingehen einer Ehe zum Zweck, einen Aufenthaltstitel zu erhalten, "ein massiver Verstoß gegen deutsches Recht" sei. Mit einem humanitären Rettungsgedanken habe dies nichts zu tun.
Am 11. Februar soll die das Rettungsschiff "Professor Albrecht Penck" von Mallorca aus in die nächste Mission vor Libyen aufbrechen. Sie ist nach Auskunft von Sea Eye das erste Schiff einer Hilfsorganisation unter deutscher Flagge. Mehr als 800 ehrenamtliche Rettungskräfte des Vereins hätten sich seit 2015 an der Rettung von 14.395 Menschen beteiligt. (mal/KNA)