Kreuz aus Passauer Alpenhütte gestohlen
So unverständlich das Motiv des Langfingers erscheint, so überrascht war Schweitzer von der Reaktion der Passauer Bevölkerung, als sie über die Zeitung von dem Kreuzklau erfuhr. Zum Ersatz seien ihm unaufgefordert per Telefon etwa 25 Kruzifixe angeboten worden, berichtete der Sektionschef. "Man sieht daran, dass die Leute immer noch einen Bezug zum Kreuz haben." Insofern zeige sich wieder einmal: "Kein Schaden ohne Nutzen - wie so oft im Leben." Inzwischen hat sich Schweitzer bei allen Anbietern persönlich bedankt.
Anstelle der geschnitzten Diebesbeute wird nun der Passauer Stadtrat Clemens Damberger ein 100 Jahre altes Familienerbstück seiner Großmutter im September selbst zur Hütte hinauftragen. Schweitzer sagte dazu, er habe sich für dieses Kreuz entschieden, weil es "ein schönes Zeichen der Solidarität unserer Vereine" sei. Damberger ist Vorsitzender eines regionalen Wander- und Radlerclubs.
Die Passauer Hütte steht auf gut 2.000 Metern Höhe in den Leoganger Steinbergen in österreichischer Nachbarschaft westlich der Berchtesgadener Alpen. Nach einem größeren Umbau war das Schutzhaus bei einer Bergmesse vom Passauer Generalvikar Klaus Metzl erst am 10. Juli neu eingeweiht worden. "Da hing das alte Kreuz noch", erinnert sich Schweitzer. Der emeritierte Statistik-Professor war bis 2012 Präsident der Universität Passau. (KNA)