Der Äbtekongress des Benediktinerordens hat gewählt

Gregory Polan neuer Abtprimas

Veröffentlicht am 10.09.2016 um 13:19 Uhr – Lesedauer: 
Drei Benediktiner beim gemeinsamen Gebet im Freien.
Bild: © KNA
Orden

Bonn ‐ Die Benediktiner haben gewählt: Der neue Abtprimas der Ordensgemeinschaft heißt Gregory Polan. Als Nachfolger von Notker Wolf tritt er sofort an und hat einige Aufgaben zu bewältigen.

  • Teilen:

Die Spitze der Benediktiner ist wieder besetzt. Am Samstag wählten rund 250 Äbte Gregory Polan zum neuen Abtprimas ihrer Gemeinschaft. Abt Polan tritt damit die Nachfolge von Notker Wolf als zehnter Abtprimas der benediktinischen Konföderation an. Gregory Polan O.S.B. (66) wuchs in einem westlichen Vorort von Chicago auf und begann 1970 sein Noviziat.

Am 28. August 1971 legte er die zeitliche Profess, am 31. August 1974 die ewige Profess ab. Zum Priester wurde er am 26. Mai 1977 geweiht. Seit dem 6. November 1996 ist Abt in der Conception Abbey, einem Kloster im Nordwesten von Missouri. Mit der Annahme der Wahl löst er Notker Wolf nach 16 Jahren ab.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Der Abtprimas ist oberster Repräsentant von weltweit rund 22.000 Benediktinern und Benediktinerinnen, einem der größten Orden der katholischen Kirche. Der im 6. Jahrhundert vom heiligen Benedikt gegründete Orden ist der älteste der katholischen Kirche. Der Abtprimas wird zunächst auf acht Jahre gewählt. Danach kann er bis zu zweimal, jeweils für vier Jahre, wiedergewählt werden. Er steht der Abtei Sant'Anselmo in Rom vor. Zugleich ist er Großkanzler der päpstlichen Hochschule der Benediktiner, des Pontificio Ateneo Sant'Anselmo. Im Kreis der Äbte ist der Abtprimas nur der "Erste unter Gleichen". Sein Aufgabenfeld beschränkt sich in erster Linie auf die Repräsentation des Ordens.

Der mitgliederstärkste Orden in Deutschland

Der Benediktinerorden ist föderalistisch organisiert. Er gliedert sich in 21 Zweige, die sogenannten Kongregationen. Sie zählen gegenwärtig mehr als 7.000 Mönche und mehr als 15.000 Nonnen. Die Ordensfrauen sind in der Internationalen Benediktinerinnengemeinschaft zusammengeschlossen. Die einzelnen Klöster sind weitgehend eigenständig. Im deutschen Sprachraum sind die Benediktiner mit rund 1.500 Mönchen und Nonnen der mitgliederstärkste Orden. Allein in Deutschland gibt es mehr als 50 Niederlassungen. Innerhalb der Benediktinischen Konföderation, dem weltweiten Zusammenschluss aller Benediktinerklöster, spielen die Klöster im deutschen Sprachraum traditionell eine große Rolle. (KNA/jch)

10.09.2016, 14:08 Uhr: Ergänzt um Informationen zur Ordensstruktur. /jhe

15.45 Uhr: Datum der zeitlichen Profess korrigiert, Alter ergänzt. /jhe

Linktipp: Wo steht der Orden nach der Ära Wolf?

Die Benediktiner stehen vor der Wahl eines neuen Abtprimas. Zwar ist der Mitgliederschwund bei ihnen nicht so stark wie bei anderen katholischen Orden, aber es gibt auch noch andere Herausforderungen.