Junge Flüchtlinge und Rechtsextreme liefern sich gewalttätige Ausschreitungen

Bautzener Dompfarrer entsetzt über Gewalt

Veröffentlicht am 16.09.2016 um 15:26 Uhr – Lesedauer: 
Bild: © KNA
Bistum Dresden-Meißen

Bautzen ‐ In Bautzen hat es Ausschreitungen zwischen jungen Flüchtlingen und Rechtsextremen gegeben. Jetzt nur die Polizeipräsenz zu stärken, reicht Dompfarrer Veit Scapan als Reaktion nicht aus.

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Der katholische Bautzener Dompfarrer Veit Scapan hat "entsetzt und traurig" auf die jüngsten Konflikte zwischen Flüchtlingen und Deutschen in der Stadt reagiert. Sie ließen Bautzen in einem falschen Licht erscheinen. In der Stadt gebe es zahlreiche Initiativen, die sich für eine Integration von Flüchtlingen einsetzten. So engagierten sich in der Domgemeinde mehrere Arbeitsgruppen dafür und böten unter anderem Sprachunterricht an.

Scapan: Verstärkte Polizeipräsenz reicht nicht aus

Hintergrund von Scapans Äußerungen sind gewalttätige Ausschreitungen zwischen jungen Flüchtlingen und Rechtsextremen in Bautzen in der vergangenen Nacht. Dabei war Gewalt auch von Migranten ausgegangen. Immer wieder hatte es in den vergangenen Monaten Konflikte gegeben, weil sie Alkohol konsumiert hatten und dann in Streit mit Einheimischen geraten waren. Nun eskalierte die Gewalt.

Scapan äußerte Zweifel, ob eine verstärkte Polizeipräsenz allein ausreiche, um weitere Auseinandersetzungen zu verhindern. Notwendig sei, verstärkt mit denen zu reden, die für Argumente offen seien. "Wer aber nur Rabatz will, kommt weiter nach Bautzen", betonte der Dompfarrer. Viele derer, die Flüchtlinge attackierten, kämen nicht aus Bautzen selbst, sondern aus dem Umland. (dpa/KNA)