Schick will "Kanzel- und Eucharistiegemeinschaft"
Die Spitzen der katholischen und evangelischen Kirche in Nordostbayern sehen die Ökumene auf einem guten Weg. Diese habe in den letzten Jahren "deutlich an Fahrt gewonnen", bilanzierte die Bayreuther evangelisch-lutherische Regionalbischöfin Dorothea Greiner am Dienstagabend vor Journalisten. Der katholische Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sagte: "Wir wollen die Kanzel- und Eucharistiegemeinschaft unter Beibehaltung der jeweiligen Traditionen." Beide äußerten sich zum Abschluss eines Ökumenischen Delegationstreffens.
Unterschiede werde es immer geben, sagte Schick und verwies darauf, dass Ökumene nicht auf katholisch-lutherische Beziehungen beschränkt sei. Sie schließe die Begegnungen mit reformierten, orthodoxen, altkatholischen, anglikanischen und freikirchlich orientierten Christen ein.
Schreiben zu konfessionsverschiedenen Ehen geplant
Zur bisher ungelösten Frage nach einem gemeinsamen Abendmahl für Katholiken und Evangelische sagte Schick, dieses Thema sei bei der Deutschen Bischofskonferenz in "guten Händen". Die katholischen Bischöfe hätten bei ihrer Frühjahrsvollversammlung eine Vorlage diskutiert, wonach eine verantwortliche Entscheidung über den Kommunionempfang des nichtkatholischen Partners in konfessionsverbindenden Ehen im seelsorglichen Gespräch fallen könne. Aus dieser Vorlage erarbeiteten die Bischöfe nun ein verbindliches Schreiben.
Den Reformationstag (31. Oktober) wollen die fränkischen Katholiken und Lutheraner in diesem Jahr gemeinsam in Coburg feiern. Schick wird dabei predigen. Coburg, wo Martin Luther 1530 ein halbes Jahr auf der Veste verbrachte, ist die einzige Luthergedenkstätte in Westdeutschland. Dort findet auch ab 9. Mai die bayerische Landesausstellung "Ritter.Bauern.Lutheraner" statt. Am 30. Juli erfährt das erstmals 2013 auf Schloss Craheim gefeierte Ökumenische Ehefest für konfessionsverbindende Paare im Wallfahrtsort Vierzehnheiligen eine Neuauflage. (KNA)