Kardinal Meisner ist gestorben
Kardinal Joachim Meisner ist tot. Er sei überraschend im Urlaub in Bad Füssing "friedlich eingeschlafen", berichtete das Erzbistum Köln am Mittwochmorgen. Meisner war 25 Jahre Erzbischof von Köln. Meisner wurde 83 Jahre alt und stand von 1989 bis 2014 an der Spitze des Erzbistums Köln. Seit März 2014 lebte er in Köln im Ruhestand. Meisner, der am 25. Dezember 1933 in Breslau geboren wurde, war einer der profiliertesten Kirchenmänner in Deutschland.
Meisner kam nach der Flucht mit seiner Familie 1945 nach Thüringen. 1962 empfing er in Erfurt die Priesterweihe. Zunächst war er Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt, bevor er 1966 zum Caritasdirektor in Erfurt berufen wurde. Drei Jahre später wurde er an der Päpstlichen Gregoriana-Universität in Rom promoviert.
Johannes Paul II. wollte ihn in Köln
1975 wurde Meisner Weihbischof in Erfurt. Fünf Jahre später erfolgte die Ernennung zum Bischof von Berlin. 1983 erhob ihn Papst Johannes Paul II., mit dem er freundschaftlich verbunden war, zum Kardinal. 1989 wechselte er als Nachfolger von Kardinal Joseph Höffner nach Köln. Die vom Papst durchgesetzte Personalentscheidung provozierte damals auch Protest.
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Erschüttert reagierte der Kardinal 2013 auf den Rücktritt von Papst Benedikt XVI., mit dem ihn ebenfalls eine Freundschaft verband. "Bis zum Tod - das habe ich nicht nur in Bezug auf Ehen so gesehen, sondern auch auf das Papstamt", beschrieb er seine erste Reaktion. Später seien seine Vorbehalte aber "weggeschmolzen", bekundete der Kardinal und zeigte Verständnis für die körperliche Schwäche Benedikts. Meisner hatte sowohl am Konklave zur Wahl Benedikts, wie auch an der Wahl des amtierenden Papstes Franziskus teilgenommen.
Beisetzung am 15. Juli im Kölner Dom
Wie das Erzbistum Köln am Mittwochabend mitteilte wird Meisner am 15. Juli im Kölner Dom beigesetzt. Der Leichnam soll am Samstag kommender Woche um 9.15 Uhr in einer Prozession von der Kirche Sankt Gereon überführt werden, wo um 10.00 die Totenmesse beginnt. Den Gottesdienst leitet Kardinal Rainer Maria Woelki. Anschließend wird der Alterzbischof in der Bischofsgruft der Kathedrale bestattet.
Der am Morgen gestorbene Kardinal wird den Angaben zufolge von diesem Freitag bis Montag (10. Juli) in Sankt Gereon aufgebahrt. Am Freitag wird Woelki um 18.00 Uhr dort eine Vesper feiern. Am 14. Juli ist die Kirche Sankt Gereon ab 8.00 Uhr geöffnet, damit die Gläubigen dort am verschlossenen Sarg beten können. Um 18.00 Uhr wird dort erneut eine Totenvesper abgehalten. (rom/kim/KNA)
05.07., 9:15 Uhr: Ergänzt um biographische Hinweise zum Leben Meisners; 19 Uhr: Ergänzt um Beisetzungstermin