Ehen halten länger
Ehen halten länger, und die Zahl der Scheidungen sinkt. Dieser Trend hat sich in Deutschland auch 2016 fortgesetzt. Genau 162.397 Ehen wurden im vergangenen Jahr geschieden, fast 1.000 oder 0,6 Prozent weniger als 2015. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mit. Eine Ehe wurde im Schnitt nach 15 Jahren geschieden, 2015 war es noch ein Monat weniger. Jede sechste Scheidung erfolgte sogar erst nach 25 gemeinsamen Ehejahren. 1991 hatten die geschiedenen Ehen im Durchschnitt nur elf Jahre und neun Monate gehalten.
132.000 Kinder und Jugendliche betroffen
Die Männer waren bei ihrer Scheidung 2016 durchschnittlich 46 Jahre und sieben Monate alt, die Frauen genau drei Jahre jünger. Mehr als die Hälfte der geschiedenen Paare hat minderjährige Kinder. Fast 132.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren waren somit von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.
Zugleich wurden 2016 auf richterlichen Beschluss 1238 eingetragene Lebenspartnerschaften aufgehoben. Das waren etwa neun Prozent mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt lebten im vergangenen Jahr etwa 64.500 Männer und 52.300 Frauen in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft.
Seit 2001 ermöglicht das Lebenspartnerschaftsgesetz in Deutschland zwei Menschen gleichen Geschlechts, mit der Gründung einer Lebensgemeinschaft ihrer Beziehung einen rechtlichen Rahmen zu geben.
"Ehe für alle" Ende Juni beschlossen
Seit 2005 sind die Voraussetzungen für die Aufhebung einer Lebenspartnerschaft den Voraussetzungen für die Scheidung einer Ehe gleichgestellt. Ende Juni beschloss der Bundestag die Öffnung der Ehe für Homosexuelle. Am vergangenen Freitag billigte auch der Bundesrat die "Ehe für alle". (gho/dpa/KNA)