Kurienkardinal gegen "Zukleistern" der konfessionellen Unterschiede

Kardinal Müller hofft auf Fortschritte in der Ökumene

Veröffentlicht am 09.09.2017 um 09:58 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Müller hofft auf Fortschritte in der Ökumene
Bild: © KNA
Ökumene

Mannheim ‐ Kardinal Gerhard Ludwig Müller erwartet von den Christen ein gemeinsames Bekenntnis in der Welt. Dabei dürfe man aber die Unterschiede nicht aus den Augen verlieren.

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Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat die Christen verschiedener Konfession zum gemeinsamen Bezeugen ihrer Religion aufgerufen. "Gegenüber der säkularen Welt braucht es ein gemeinsames Zeugnis", sagte Müller am Freitagabend in Mannheim. Er hoffe auf ein weiteres Aufeinanderzugehen von evangelischen und katholischen Christen. "Wir können von einer gemeinsamen Basis aus die relevanten Unterschiede angehen." Falsch sei indes, Unterschiede unkritisch "zukleistern" zu wollen.

Kurienerzbischof Georg Gänswein betonte bei dem Podiumsgespräch im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum zu Müllers Buch über das Papsttum, eine Schwierigkeit in der Ökumene sei auch die Vielfalt unterschiedlicher Positionen innerhalb des Protestantismus. Der evangelische Theologe Christoph Markschies entgegnete, er nehme derzeit gerade auch innerhalb der katholischen Kirche einen Pluralisierungsschub wahr.

In seinem jüngsten Buch "Der Papst - Sendung und Auftrag" erklärt Müller, der bis vor zwei Monaten noch Präfekt der Glaubenskongregation war, das Papstamt und seine historische Entwicklung. Einen Schwerpunkt bildet darin auch die Kontroverse zwischen unterschiedlichen Auffassungen von Katholiken und Protestanten. (rom/KNA)