Nicht nur Jungen und Mädchen sind von Gott gewollt
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, es müsse künftig im Geburtenregister drei Optionen zur Eintragung des Geschlechts eines neugeborenen Kindes geben: Männlich, weiblich und eine noch zu benennende dritte Option. In der Klage von Vanja, intersexuell, ging es um einen gesonderten Eintrag im Personenregister für Personen, deren Geschlecht nicht eindeutig als "männlich" oder "weiblich" feststellbar ist.
Sogleich begannen erbitterte Diskussionen über diese Entscheidung. Die einen begrüßten sie als Sieg der Auffassung, dass es viel mehr Geschlechter gebe als nur "Mann" und "Frau". Andere sahen in dem Urteil einen Angriff auf die Schöpfungsordnung und als Sieg jener Ausprägung einer "Genderideologie", die das Geschlecht als rein soziales Konstrukt beschreibt.
Pro Jahr werden in Deutschland aber etwa 150 Kinder geboren, die uneindeutige Geschlechtsmerkmale sowie einen atypischen Chromosomensatz aufweisen, die also biologisch weder Jungen noch Mädchen sind. In diesen Fällen wird statt der Eintragung "männlich" oder "weiblich" ein Strich ins Geburtenregister gemacht. Viele Eltern von intersexuell geborenen Kindern drängen darauf, diesen unentschiedenen Zustand so schnell wie möglich operativ dahingehend zu verändern, dass ihr Kind als "männlich" oder als "weiblich" identifizierbar ist. Ob dieses Kind sich selbst jedoch später in dieser Geschlechtsbestimmung wiederfinden wird, ist zu diesem Zeitpunkt völlig offen. Dies kann für die Identitätsentwicklung fatal sein.
Insofern stützt dieses Urteil mitnichten die Theorie vom Geschlecht als rein sozialem Konstrukt, im Gegenteil. Es basiert auf biologischen Gegebenheiten. Für Christen aber gilt, was Papst Benedikt XVI. einst so formulierte: "Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes. Jeder ist gewollt, jeder ist geliebt, jeder ist gebraucht." Im Umgang mit dem Schicksal der Intersexualität können wir beweisen, dass diese Überzeugung nicht nur ein schönes Wort ist.