Gericht verurteilt Priestermörder zum Tod
Wegen des Mordes an einem koptischen Priester ist ein 19-jähriger Ägypter zum Tode verurteilt worden. Zwei Monate nach dem vorläufigen Urteilsspruch bestätigte das Gericht das Strafmaß, wie ägyptische Medien am Montag berichteten. Zuvor hatte der Großmufti des Landes dem Urteil zugestimmt.
Bei dem Messerangriff im vergangenen Oktober waren in einem Kairoer Vorort ein koptisch-orthodoxer Priester aus dem oberägyptischen Bani Suef getötet und ein weiterer verletzt worden. Die Richter sahen es laut Berichten als erwiesen an, dass der Täter vorsätzlich handelte. Das ägyptische Recht sieht demnach vor, dass bei Verurteilungen zum Tod das Urteil zunächst dem Großmufti vorgelegt wird. Dessen Meinung ist jedoch rechtlich nicht bindend für das Gericht. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.
Immer wieder werden Christen in Ägypten Opfer von Terror und Gewalt. Bei einer Serie von Mordattacken Anfang des vergangenen Jahres starben in kurzen Abständen ein koptischer Chirurg, ein Lebensmittelhändler und ein Ehepaar. Im April kamen bei einem Doppelanschlag in der nordägyptischen Stadt Tanta und der Hafenstadt Alexandria mehr als 45 Menschen ums Leben, 80 weitere wurden verletzt. Einen Monat später griffen bewaffnete Männer nahe der Stadt Al-Minja einen Bus mit koptischen Christen an. Bei dem Überfall starben 28 Menschen. (bod/KNA)