Indien ist das Beispielland der diesjährigen Kampagne

Misereor-Fastenaktion in München eröffnet

Veröffentlicht am 18.02.2018 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 
Misereor-Fastenaktion in München eröffnet
Bild: © Misereor
Hilfswerke

München ‐ Unter dem Motto "Heute schon die Welt verändert?" ist am Sonntagvormittag in der Münchner Liebfrauenkirche die Misereor-Fastenaktion eröffnet worden. Beispielland der Kampagne ist in diesem Jahr Indien.

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Mit einem Gottesdienst in der Münchner Liebfrauenkirche ist am Sonntag die Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor eröffnet worden. Sie steht unter dem Motto "Heute schon die Welt verändert?" mit Indien als Beispielland. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, erinnerte in seiner Predigt daran, dass Gott nach der Sintflut den Menschen als Zeichen der Hoffnung und des neuen Bundes einen Regenbogen geschickt habe. Damit habe er eine zweite Chance ermöglicht und zugleich die Aufforderung verbunden, Einheit und Vielfalt der Schöpfung mit allen Kulturen und Traditionen zusammenzubringen.

Manche mögen heute sagen, dass es ihnen zu bunt zugehe, sagte Marx. Damit sei die Gefahr eines Rückzugs in die nationale Engführung verbunden. Gott jedoch schließe einen Bund mit allen. Das mache auch Papst Franziskus in seiner Enzyklika "Laudato si" deutlich, indem er betonte, dass das eine Haus der Schöpfung allen gehöre. Die Zeit sei reif für das Evangelium vom Volk Gottes, betonte der Kardinal, und forderte dazu auf, solidarisch zu handeln.

Teil der diesjährigen Aktion von Misereor, die in Deutschland und Indien stattfindet, ist die bundesweite Kollekte. Sie kommt Hilfsprojekten in Afrika, Lateinamerika und Asien zugute. Derzeit unterstützt das bischöfliche Hilfswerk nach eigenen Angaben rund 3.000 Projekte in 90 Ländern. Es besteht seit 60 Jahren und hat seither nach eigenen Angaben über 107.500 Entwicklungsprojekte in Afrika und dem Nahen Osten, Asien, Lateinamerika und Ozeanien mit mehr als 7 Milliarden Euro gefördert.

An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik teil, darunter Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Entwicklungsminister Gerd Müller (beide CSU). Müller hatte bereits vorab die "großartige Arbeit" der katholischen und evangelischen Hilfswerke gelobt. Ohne diese wären die großen Herausforderungen der Zeit, Hunger und Elend sowie Flucht und Vertreibung zu überwinden, nicht zu bewältigen. Besonders in Krisengebieten und in äußerst entlegenen Regionen, in denen es keine staatlichen Strukturen mehr gebe, seien kirchliche Hilfswerke wie Misereor präsent. (KNA)