Dominikus Schwaderlapp sieht darin "Entfernung vom Evangelium"

Weihbischof: Können homosexuelle Paare nicht segnen

Veröffentlicht am 07.03.2018 um 15:00 Uhr – Lesedauer: 
Homosexualität

Würzburg ‐ Der Segen für Homosexuelle als Einzelpersonen ist unproblematisch, sagt Kölns Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. Bei Paaren sei er dagegen gleichbedeutend mit einer "Entfernung vom Evangelium".

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Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp sieht keinen Spielraum für eine katholische Segnung homosexueller Paare. Einzelne homosexuell orientierte Menschen könnten gesegnet werden, nicht aber Beziehungen, die sexuelle Gemeinschaft außerhalb der Ehe einschlössen, sagte Schwaderlapp der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" (Donnerstag) in Würzburg.

"Wenn ich einem Menschen, auch dem homosexuell Orientierten, den Segen gebe, dann segne ich damit alles Gute in ihm und all sein gutes Streben", so Schwaderlapp wörtlich. Ein Segen für homosexuelle Paare sei dagegen gleichbedeutend mit einer "Entfernung vom Evangelium". Denn die Kirche sei der Überzeugung, dass die geschlechtliche Gemeinschaft in die Ehe von Mann und Frau gehöre.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hatte im Januar in einem Zeitungsinterview vorgeschlagen, über Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare nachzudenken. Allerdings müsse eine Verwechslung mit einer Trauung ausgeschlossen werden. Nach Angaben des Münchner Kardinals Reinhard Marx befasst sich derzeit eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz mit diesen Fragen. Katholische Laienorganisationen wie das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) befürworten Bodes Vorstoß, der aber in der Bischofskonferenz auch schon ablehnende Stimmen hervorgerufen hat.

Schwaderlapp sagte, viel zu kurz komme "in den hitzigen Debatten" der Aspekt der seelsorglichen Begleitung von Menschen. Zu oft liefen Menschen, die danach suchten, "vor verschlossene Türen und verschlossene Herzen", dies mache ihm Sorgen. Begleitung erfordere gegenseitigen Respekt. Sie bedeute nicht, in allen Punkten mit den Betroffenen einen Konsens zu haben. Das sei eine große Herausforderung für die Kirche. "Menschen, die die Lehre der katholischen Kirche nicht in allen Punkten teilen können, dürfen wir nicht hängen lassen." (bod/KNA)