Münster: Fahrzeug rast in Gruppe – Tote und Verletzte
In der Innenstadt von Münster ist ein Kleintransporter in eine Gruppe von Menschen gerast. Laut Behördenangaben tötete er dabei zwei Menschen und erschoss sich danach selbst. Rund 20 Personen wurden verletzt, sechs davon schwer. Nach Medienberichten vom späten Abend handelt es sich bei dem Täter um einen psychisch labilen 48-jährigen Deutschen ohne terroristischen Hintergrund.
Im Zentrum der Stadt gab es den Angaben zufolge einen Großeinsatz in Sichtweite von Dom und Lambertikirche an einem Restaurant. Vertreter aus Politik und Kirche zeigten sich bestürzt. In Münster ist vom 9. bis zum 13. Mai der 101. Katholikentag geplant.
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, zeigte sich entsetzt über den Vorfall. Er habe Mitleid mit den Getöteten und deren Hinterbliebenen, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Den Verletzten wünschte er eine gute Genesung. Weiter wollte sich Sternberg zunächst nicht äußern. Das ZdK ist Veranstalter des Katholikentags.
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Der Münsteraner Bischof Felix Genn zeigte sich "zutiefst erschüttert und fassungslos". Er erklärte: "Wir kennen die genauen Hintergründe noch nicht. Doch davon unabhängig gilt: Das, was geschehen ist, ist schrecklich. In meinen Gedanken und Gebeten bin ich bei den Opfern und ihren Familien." Wie das Bistum Münster am späten Samstagabend mitteilte, ist für Sonntag um 19.30 Uhr ein ökumenischer Gedenkgottesdienst im Sankt-Paulus-Dom geplant. Dieser wird live auch auf katholisch.de zu sehen sein.
Auch der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, reagierte betroffen. "Die Nachricht darüber, dass in Münster ein Fahrer in eine Menschengruppe raste und Menschen getötet und weitere teils schwer verletzt hat, bestürzt mich zutiefst", sagte der Kardinal. Im Namen aller Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz sprach er den Verletzten sowie deren Angehörigen "unser tiefes Mitgefühl" aus. Er bete für die Toten und alle Betroffenen.
Die Polizei bat per Twitter darum, den Bereich der Innenstadt zu meiden, um die Arbeit der Rettungskräfte nicht zu behindern. Der Vorfall in der westfälischen Studentenstadt ereignete sich am Nachmittag vor einer beliebten Gaststätte - unweit von Dom und Lambertikirche. Der Bereich wurde weiträumig abgesperrt, auch der Dom. Polizisten und Hubschrauber waren im Einsatz, Rettungskräfte versorgten die Verletzten. Bis in die Nacht wurde im Tatfahrzeug ein verdächtiger Gegenstand untersucht, bei dem es sich möglicherweise um Sprengstoff handeln könnte. (luk/KNA/dpa)
8. April, 8:15 Uhr: Zahl der Toten korrigiert; um Reaktionen der Kirche ergänzt; 12:30 Uhr: Um Informationen zum Gedenkgottesdienst ergänzt