Görlitzer Oberhirte unterzeichnete den Brief an den Vatikan

Eucharistie: Bischof Ipolt hofft auf Vatikan-Vermittlung

Veröffentlicht am 25.04.2018 um 15:45 Uhr – Lesedauer: 
Eucharistie: Bischof Ipolt hofft auf Vatikan-Vermittlung
Bild: © KNA
Ökumene

Görlitz/Leipzig ‐ Sieben deutsche Bischöfe haben sich an den Vatikan gewandt, um die Frage nach dem Kommunionempfang evangelischer Ehepartner klären zu lassen. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt war einer von ihnen.

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Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt hofft im Streit um den Kommunionempfang evangelischer Ehepartner auf eine Schlichtung aus Rom. "Ich erhoffe mir, dass durch das Gespräch mit den zuständigen Verantwortlichen vor allem im Einheitsrat eine tragfähige und praktikable Lösung gefunden wird", sagte Ipolt der in Leipzig erscheinenden Kirchenzeitung "Tag des Herrn" (Donnerstag).

Die Vollversammlung der Bischofskonferenz hatte im Februar in Ingolstadt mit großer Mehrheit eine bislang unveröffentlichte Handreichung über den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner beschlossen. Sieben Bischöfe, darunter der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und Ipolt, wandten sich daraufhin in einem Brief an den Vatikan und baten um Klärung der Frage, ob eine solche Regelung von einer einzelnen Bischofskonferenz beschlossen werden kann. Auf Einladung der vatikanischen Glaubenskongregation ist ein noch nicht zeitlich festgelegtes "vertiefendes und klärendes" Gespräch in Rom geplant.

Ipolt bedauert die Veröffentlichung des Schreibens

Ipolt erklärte, die sieben Unterzeichner des Briefes an den Vatikan hätten ihre Vorgehensweise offen in der Bischofskonferenz kommuniziert und selbstverständlich auch dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz eine Kopie des Briefes zugesandt. Zugleich bedauerte er die Veröffentlichung des Schreibens, das vertraulich gewesen sei.

Ipolt erklärte, es könne in der Frage nicht allein darum gehen, dass ein evangelischer Christ in seiner Heimatgemeinde zur Kommunion gehen könne. Er müsse es "dann auch zum Beispiel in Polen oder Italien tun dürfen". Der Bischof räumte ein, dass nach katholischem Kirchenrecht bereits jetzt auch Nicht-Katholiken, die sich in einer schweren Notlage befinden und das katholische Verständnis von Eucharistie teilen, die Kommunion empfangen dürften. "Meine Frage ist: Befindet sich ein konfessionsverschiedenes Ehepaar in einer schweren Notlage, weil sie in unserer Kirche nicht kommunizieren können?", so Ipolt. (KNA)