Open Doors gegen Abschiebung von Konvertiten
Das christliche Hilfswerk Open Doors hat sich erneut für einen stärkeren Schutz von christlichen Flüchtlingen ausgesprochen. "Ich bin sehr enttäuscht, dass auch die aktuelle Bundesregierung damit begonnen hat, Konvertiten abzuschieben", sagte Geschäftsführer Markus Rode der "Heilbronner Stimme" (Dienstag). Asylsuchende, die den christlichen Glauben angenommen hätten, würden "abgeschoben, obwohl ihnen der Tod droht".
Rode verwies auf die 100 christenfeindlichen Straftaten im Jahr 2017, über die das Bundeskriminalamt im Februar berichtet hatte. Dazu zählten auch Angriffe auf Kirchen und christliche Symbole. Die Bundesregierung hatte im März von 18 Straftaten mit christenfeindlicher Motivation gegen Personen berichtet. Nach Angaben der Bundesregierung ist es erst seit dem 1. Januar 2017 möglich, politisch motivierte Straftaten gegen Christen "trennscharf abzubilden". Rode sagte weiter, es komme auch in vielen Flüchtlingsunterkünften zu Übergriffen auf Christen.
Christen sollen Flüchtlinge in Unterkünften besuchen
An Christen in Deutschland appellierte er, christlichen Flüchtlingen beizustehen und sie beispielsweise in Unterkünften zu besuchen. "Je mehr Nähe, desto besser können betroffene christliche Flüchtlinge ihre Not artikulieren, und sie können gegebenenfalls aus Bedrohungssituationen herausgeholt werden." - Open Doors ist eine international agierende Organisation, die sich vorwiegend der Berichterstattung über Christenverfolgung widmet.
Bereits auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsströme im Jahr 2016 hatte eine Erhebung des Hilfswerks über religiös motivierte Übergriffe in Flüchtlingsunterkünften für Schlagzeilen gesorgt. Darin wurde von flächendeckenden Fällen von Gewalt und Drangsalierung gegenüber Christen in den Unterkünften berichtet. Die deutschen Bischöfe setzten sich damals dafür ein, "besondere Schutzmaßnahmen für Angehörige religiöser Minderheiten unter den Asylbewerbern" zu entwickeln. (bod/KNA)