Rücktritt von Bischof Algermissen vergangene Woche angenommen

Weihbischof Diez wird Diözesanadministrator in Fulda

Veröffentlicht am 11.06.2018 um 12:30 Uhr – Lesedauer: 
Bistum Fulda

Fulda ‐ Der Rücktritt von Bischof Heinz Josef Algermissen war vor rund einer Woche angenommen worden. Nun ist klar, wer die Geschicke der Diözese Fulda leiten wird, bis einer Nachfolger gefunden ist.

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Nach dem Rücktritt des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen (75) wird Weihbischof Karlheinz Diez (64) bis auf Weiteres das Bistum leiten. Diez wurde am Samstag vom Domkapitel zum Diözesanadministrator gewählt, wie die Diözese am Montag mitteilte.

Algermissen war am vergangenen Dienstag nach fast 17 Jahren an der Spitze des Bistums aus dem Amt geschieden. Papst Franziskus hatte das Rücktrittsgesuch des Bischofs angenommen. Der bisherige Generalvikar Gerhard Stanke wurde von Diez zum Ständigen Vertreter des Diözesanadministrators ernannt.

Diez ist seit 2004 Weihbischof in Fulda. Er wurde am 20. Februar 1954 in Freigericht-Horbach im Süden des Bistums Fulda geboren. Nach dem Abitur trat er in das Fuldaer Priesterseminar ein. 1978 wurde er in Rom zum Priester geweiht, war danach Kaplan in Kassel, setzte dann in Rom und später in Mainz seine theologischen Studien fort. Diez war Subregens am Fuldaer Priesterseminar und Ökumene-Referent des Bistums Fulda. Er lehrte an der Theologischen Fakultät Fulda zunächst Liturgiewissenschaft. 2002 wurde er zum Professor für Dogmatik, Dogmengeschichte und ökumenische Theologie ernannt.

Neuer Bischof für Fulda erst 2019?

Der Diözesanadministrator wird in der "bischofslosen Zeit" - der sogenannten Sedisvakanz - die laufenden Geschäfte führen, darf aber keine grundsätzlichen Entscheidungen für die Diözese treffen. Die Übergangszeit dauert bis zur Amtseinführung eines neuen Bischofs.

Es wird damit gerechnet, dass es im Bistum Fulda erst 2019 einen Nachfolger Algermissens geben wird. "Selten geht es schneller als in zehn bis zwölf Monaten", hatte Algermissen selbst im Februar in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt. Zuletzt dauerte die Übergangszeit beim Wechsel von Kardinal Lehmann zu Bischof Kohlgraf im Bistum Mainz 15 Monate, in Aachen warteten die Gläubigen davor rund elf Monate. Schneller ging es dagegen im Bistum Würzburg. Vom Rücktritt Bischof Friedhelm Hofmanns bis zur Weihe und Amtseinführung seines Nachfolgers Franz Jung an vergangenen Sonntag vergingen "nur" 9 Monate. (bod/KNA)