Missglückt: Restaurierte Heiligenfigur sorgt für Empörung
Die missglückte Restaurierung einer jahrhundertealten Heiligenfigur in der spanischen Provinz Navarra sorgt landesweit für Empörung. Wie örtliche Medien (Montag) berichteten, sprach der Spanische Restauratorenverband (ACRE) von einem "Anschlag auf das kulturelle Erbe" und bezeichnete den vorgenommenen Eingriff als "desaströs".
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Estella, in deren Kirche die aus dem 16. Jahrhundert stammende Holzfigur des heiligen Georg steht, reagierte betroffen: "Gerade hat man mich über diese von der Kirchengemeinde veranlasste 'Restaurierung' informiert", schrieb Koldo Leoz auf Twitter. Auf den ersten Blick handele es sich um eine "klägliche Arbeit". Mit dem Erbe der Region müsse man verantwortungsvoll umgehen, so der Politiker. Das sei in diesem Fall nicht geschehen.
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Vorher-Nachher-Fotos der Heiligenfigur sorgten in Sozialen Netzwerken für Fassungslosigkeit. "Wieso lässt man solche Arbeiten nicht von Experten ausführen?", schrieb ein empörter Twitter-User. In einem anderen Tweet heißt es: "Von einem Kunstwerk zu einer Disney-Zeichnung." Drastischere Worte wählte der Restauratorenverband: Die Restaurierung sei von "unfähigem" Personal vorgenommen worden. Das Ergebnis sei die "irreparable Zerstörung" eines einmaligen Schatzes aus Navarras Kulturerbe. Das spanische Tageszeitung "ABC" titelte: "Der Heilige Georg - zur Strecke gebracht vom Drachen der Ignoranz".
Die Regionalregierung teilte am Montag mit, man sei noch dabei, den "entstandenen Schaden" zu analysieren und rechtliche Schritte zu prüfen. Der Pfarrer habe - offenbar ohne Rücksprache mit den zuständigen Kulturbehörden - eine Handarbeitslehrerin aus Estella mit dem Projekt beauftragt. Das sei ein Verstoß gegen die Vorschriften. (bod/KNA)
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