Früherer Sekretär der deutschen Bischöfe gestorben
Wilhelm Schätzler, von 1983 bis 1996 Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn, ist tot. Der Prälat starb nach Auskunft eines Angehörigen am Montag im Alter von 89 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in einem Regensburger Pflegeheim.
Nachfolger Schätzlers als Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz ist Pater Hans Langendörfer. Der Jesuit hat das Amt mittlerweile seit 22 Jahren inne und wurde zuletzt 2014 für weitere sechs Jahre wiedergewählt.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, würdigte am Montag in einem Kondolenzbrief an den Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, die Leistung des Verstorbenen. "Mit Prälat Wilhelm Schätzler verlässt uns eine Persönlichkeit, der unsere Bischofskonferenz viel verdankt und die das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz nachhaltig geprägt hat. Vor allem war es dem Verstorbenen ein Anliegen, treu im priesterlichen Dienst zu wirken", so Kardinal Marx. Schätzler habe Akzente gesetzt und in besonderer Weise die Aus- und Aufbauarbei des Sekretariats fortgesetzt.
Marx lobt Schätzler für Engagment nach der Wende
Mit der Wende 1989/90 seien neue Herausforderungen auf die Kirche in Deutschland und damit auch auf Schätzler zugekommen, erklärte der Kardinal weiter. "Im einvernehmlichen Dialog beider Bischofskonferenzen und dann auch nach dem Zusammenschluss wurden die Weichen für die neue kirchliche Struktur gestellt, neue Bistümer errichtet und Kirchenprovinzen den aktuellen Bedürfnissen angepasst." Dazu habe Schätzler einen wesentlichen Beitrag geleistet, betonte Marx. Auch habe der Verstorbene stets kritisch und ungeschönt zu gesellschaftspolitischen und kirchlichen Entwicklungen in den Medien Stellung bezogen.
Der im oberpfälzischen Weiden geborene Schätzler (im Bild mit dem damaligen Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann) studierte in München Theologie, Philosophie sowie Theater- und Zeitungswissenschaften. 1957 empfing er die Priesterweihe. 1969 übernahm der Geistliche die Kirchliche Hauptstelle für Bild- und Filmarbeit in Köln. Sieben Jahre später wurde er Leiter der neuen Zentralstelle Medien der Bischofskonferenz.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als Konferenzsekretär war er 13 Jahre Dekan des Stiftskapitels "Unserer lieben Frau zur Alten Kapelle" in Regenburg. Das im Rokoko-Stil erbaute Gotteshaus, das als eines der bedeutendsten in Deutschland gilt, wurde in seiner Amtszeit umfangreich renoviert. Papst Johannes Paul II. ehrte ihn 1996 mit der Ernennung zum "Apostolischen Protonotar", dem höchsten Prälatentitel der katholischen Kirche. (bod/KNA)
09.07.2018, 15.44 Uhr: ergänzt um Statement von Kardinal Marx