Jesuiten wollen Seligsprechung von früherem Ordensoberen
Der Jesuitenorden will die Seligsprechung seines früheren Generaloberen Pedro Arrupe (1907-1991) betreiben. Das kündigte der derzeitige Generalobere Arturo Sosa bei der Gründung der internationalen Vereinigung von Jesuiten-Universitäten und -hochschulen im spanischen Loyola an. "Wir stehen noch ganz am Anfang des Prozesses, aber der Kardinalvikar von Rom, Angelo de Donatis, hat der Diözese Rom seine Zustimmung gegeben, den Prozess der Seligsprechung zu eröffnen", sagte Sosa, wie die Deutsche Provinz der Jesuiten am Donnerstag auf ihrer Homepage mitteilte.
Sosa bat um Gebete für die Seligsprechung und die Mitarbeit aller, die nützliche Informationen über Arrupe geben könnten, "einem Mann, der wirklich in Christus verwurzelt und ganz auf die Sendung ausgerichtet war, und dessen größtes Wunder darin besteht, dass wir heute hier versammelt sind".
Arrupe wurde 1907 im Baskenland geboren und trat 1927 in den Jesuitenorden ein. Nachdem er 1936 zum Priester geweiht wurde, ging er 1938 als Missionar nach Japan, wo er unter anderem in einem Armenviertel von Tokio und als Pfarrer in Yamaguchi auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Ab 1942 wirkte er als Novizenmeister in Hiroshima, wo er den Abwurf der Atombombe erlebte. 1958 wurde er der erste Provinzial der in Japan neu errichteten Jesuitenprovinz. 1965, kurz vor Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde er schließlich zum Generaloberen des Ordens gewählt.
"Charisma und große persönliche Frömmigkeit"
Arrupe habe den Orden "mit seinem Charisma und großer persönlicher Frömmigkeit durch die Umbruchsjahre der Ausrichtung der Kirche auf die Gegenwart", gesteuert, betonte die deutsche Jesuitenprovinz. "Wegweisend dafür war die 32. Generalkongregation, die 1975 die Sendung des Jesuitenordens mit der Kurzformel 'Kampf für Glaube und Gerechtigkeit' zusammenfasste."
Als Arrupe 1981 ein Schlaganfall arbeitsunfähig machte, setzte Papst Johannes Paul II. einen "persönlichen Delegaten" ein und stürzte den Orden in eine schwere Krise, die erst 1983 mit der Wahl eines Nachfolgers beendet wurde. Arrupe starb 1991 in Rom. (bod/KNA)