Leergut-Engpass: Sind auch Klosterbrauereien betroffen?
Vom Leergutmangel sind die Klosterbrauereien in Bayern nur zum Teil betroffen. Während es der Klosterbrauerei in Weltenburg an Flaschen mangelt, gibt es etwa bei den Benediktinern in Andechs nach Auskunft von Sprechern am Mittwoch kein Problem. Überhaupt nicht mit der Frage der Flaschenrückgabe beschäftigen muss sich dagegen die Brauerei auf dem Kreuzberg in der Rhön. Dort wird das Bier entweder direkt ausgeschenkt, in Fässern verkauft oder in sogenannten Siphonflaschen, die nicht Teil des Mehrwegsystems sind.
"Tolles Wetter, toller Sommer, tolles Bier, viel Durst", sagt Thomas Neiswirth, Sprecher der Weltenburger Klosterbrauerei, die zur kirchlichen Regensburger Brauerei Bischofshof gehört. Handel, Gastronomen und Privatleute kauften Bier auf Vorrat. Das Leergut komme durch den sogenannten Umlauf in Deutschland immer langsamer zurück. Obwohl die Brauerei regelmäßig Neuglas kaufe, sei es derzeit "sehr, sehr knapp". Gerade kleinere, regionale Brauereien seien betroffen.
Die Produktion musste in Weltenburg noch nicht gedrosselt werden, wie Neiswirth betont. Dies sei erst der allerletzte Schritt, "das Schlimmste, was passieren kann". Deshalb sein Appell: "Jeder Weltenburger-Trinker ist aufgerufen, seine Flaschen und Kästen zurückzubringen." Wichtig sei auch, dies möglichst sortiert zu tun, so der Sprecher.
Auf dem heiligen Berg in Andechs dagegen gibt sich Martin Glaab gelassen: "Wir kennen die angespannte Liefersituation und haben vorgesorgt." Das heiße, dass die Klosterbrauerei rechtzeitig Leergut wieder "auf den Hof geholt habe". Mehr Details wollte der Sprecher nicht nennen. "Jetzt zahlt es sich aus, dass wir langjährige und stabile Geschäftsbeziehungen mit den Getränkehandel haben." Hier hätten alle Hand in Hand gearbeitet. (KNA)