Bischof kommt nach Vergewaltigungsvorwurf auf Kaution frei
Der unter dem Verdacht der Vergewaltigung einer Ordensfrau stehende indische Bischof Franco Mulakkal ist gegen Kaution aus der Haft entlassen worden. Das zuständige Gericht in Kerala habe seine Entscheidung an Bedingungen geknüpft, berichteten örtliche Medien am Montag. Demnach muss der Bischof von Jalandhar im Bundesstaat Punjab seinen Pass abgeben, sich alle zwei Wochen bei der Polizei melden und darf den indischen Bundesstaat Kerala nicht betreten.
Hohe mediale Wellen
Mulakkal war am 21. September wegen des Verdachts der Vergewaltigung festgenommen worden. Eine 48-jährige Ordensfrau beschuldigt den Bischof, sie seit Mai 2014 während seiner Besuche in Kerala mehrfach vergewaltigt zu haben. Mulakkal weist die Anschuldigung zurück. Der 54-Jährige sieht in dem Vergewaltigungsvorwurf einen Racheakt der Ordensfrau und ihrer Familie wegen eines Disziplinarverfahrens, dass er 2016 gegen sie eingeleitet hatte.
Der Fall schlägt in Indien hohe mediale Wellen und erschüttert die katholische Kirche. In diesem Jahr waren in Indien gegen eine Reihe von katholischen Priestern Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs erhoben worden.
Nur etwa 2,3 Prozent der 1,3 Milliarden Inder sind Christen. Mehr als 70 Prozent von ihnen sind Katholiken. Kerala ist mit knapp 20 Prozent seiner rund 33 Millionen Bewohner der indische Bundesstaat mit den meisten Christen. Der Apostel Thomas soll im Jahr 52 den christlichen Glauben nach Kerala gebracht haben. (tmg/KNA/dpa)