Diese sieben Friedhöfe müssen Sie kennen
Friedhöfe sind Ruhestätten für die Toten, aber sie sind auch Orte für die Lebenden. Manche Friedhöfe sind aufgrund ihrer Geschichte, ihrer parkähnlichen Gestaltung, ihrer kulturellen Besonderheiten sowie der Gräber berühmter Persönlichkeiten ganz besonders sehenswert. Katholisch.de stellt sieben Friedhöfe vor, die zu den bekanntesten und schönsten Begräbnisorten der Welt zählen.
Buenos Aires: Friedhof La Recoleta
Der Friedhof La Recoleta liegt in einem der teuersten Viertel von Buenos Aires und pflegt eine etwas andere Tradition als die europäischen Friedhöfe: Er beherbergt fast ausschließlich Mausoleen, die in Reihen angeordnet sind und von mit Bäumen bepflanzten Alleen gesäumt sind. Die beeindruckenden Grabmale sollten den Reichtum und die Stellung der dort begrabenen Personen demonstrieren. Eine weitere Besonderheit des Friedhofs ist, dass auf den Tafeln an den Monumenten nur das Sterbedatum der Verstorbenen vermerkt ist, aber kein Geburtsdatum. Auf dem Friedhof sind viele prominente Argentinier begraben, allen voran die ehemalige Präsidentengattin Eva Perón.
Hamburg: Friedhof Ohlsdorf
Der Friedhof im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf wurde 1877 eingeweiht und ist mit 389 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Über das gesamte Areal verteilen sich rund 202.000 Grabstätten; bis heute kommen jährlich etwa 4.500 Beisetzungen dazu. Das Aussehen des Friedhofs ist bestimmt durch den Parkcharakter der Anlage mit einigen hundert Laub- und Nadelholzbäumen sowie zahlreichen Teichen und Bächen. Die Prominentengräber auf dem Friedhof im Norden der Hansestadt erzählen ein Stück Hamburger Geschichte. Zu den bekanntesten, hier bestatteten Persönlichkeiten zählen Hans Albers, Inge Meysel, Helmut und Loki Schmidt sowie James Last.
London: Highgate Cemetery
Als im 19. Jahrhundert die Bestattungsmöglichkeiten innerhalb Londons erschöpft waren, wurden innerhalb weniger Jahre rund um die britische Hauptstadt sieben neue Großfriedhöfe angelegt. Der bekannteste unter ihnen ist der 1839 im Norden der Stadt eröffnete Highgate Cemetery. Der Friedhof besteht aus dem älteren westlichen und dem etwas größeren östlichen Teil, die durch eine Straße voneinander getrennt sind. Der Friedhof beherbergt mehr als 53.000 Gräber, darunter viele Mausoleen im neugotischen und klassizistischen Stil. Das bekannteste Grab in Highgate gehört Karl Marx, der hier am 17. März 1883 bestattet wurde. Sein ursprünglich bescheidenes Grabmal wurde 1956 durch die Kommunistische Partei Großbritanniens erneuert und zeigt seitdem eine Porträtbüste von Karl Marx sowie die Worte "Workers of all lands, unite" aus dem Kommunistischen Manifest.
Paris: Le Cimetière du Père-Lachaise
Er ist wahrscheinlich der bekannteste Friedhof der Welt: Der Cimetière du Père-Lachaise. Der Friedhof im 20. Pariser Arrondissement wurde 1804 eröffnet und ist nach dem Jesuiten François d'Aix de Lachaise benannt. Der Parkfriedhof beeindruckt durch seine Anlage, die oftmals reich verzierten Gräber aus unterschiedlichen Epochen und die vielen bekannten Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben, unter ihnen Frédéric Chopin, Édith Piaf und der "The Doors"-Sänger Jim Morrison. Die hohe "Promi-Dichte" sorgt entscheidend dafür, dass der Friedhof jährlich Ziel von bis zu 3,5 Millionen Besuchern und Touristen ist, die an den Gräbern ihrer Idole mitunter Partys feiern.
Prag: Alter Jüdischer Friedhof
Der Alte Jüdische Friedhof im Prager Stadtteil Josefov ist einer der historisch bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Europa. Er liegt im ehemals jüdischen Viertel der tschechischen Hauptstadt und geht auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Trotz seiner kleinen Fläche von nur rund einem Hektar umfasst der Friedhof mehr als 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von rund 100.000 Menschen. Aus Platzmangel wurden die Toten hier bis Ende des 18. Jahrhunderts in bis zu zwölf Schichten übereinander bestattet. Durch die verschiedenen Schichten entstanden auf dem Gelände zahlreiche Hügel und die vielen Grabsteine schoben sich in- und aufeinander.
Washington: Nationalfriedhof Arlington
Der Arlington National Cemetery – so sein offizieller Name – ist der bekannteste Nationalfriedhof der USA. Der Friedhof im Südwesten von Washington D.C. wurde 1864 während des Sezessionskrieges errichtet. Mit mehr als 260.000 Gräber ist er die zweitgrößte Begräbnisstätte in den Vereinigten Staaten; noch heute finden hier jährlich mehr als 5.000 Beerdigungen statt. Typisch für den Friedhof sind die schlichten weißen Grabsteine, die sich in langen Reihen über das Areal erstrecken. Die bekanntesten Monumente auf dem Nationalfriedhof Arlington sind das Grabmal des unbekannten Soldaten und das Grab von Ex-Präsident John F. Kennedy.
Wien: Zentralfriedhof
Der Wiener Zentralfriedhof wurde 1874 eröffnet und zählt mit einer Fläche von fast 2,5 Quadratkilometern und rund 330.000 Gräbern zu den größten Friedhöfen Europas. Die Errichtung des Großfriedhofs ging auf einen Beschluss des Wiener Gemeinderats zurück. Dieser hatte 1863 entschieden, außerhalb der Stadt einen neuen Friedhof zu gründen, dessen Kapazitätsgrenze nie oder zumindest erst in ferner Zukunft erreicht werden sollte. Mit seinen zahlreichen Ehrengräbern und Jugendstil-Bauwerken sowie seinem weitläufigen Gelände zählt der Friedhof im Stadtteil Simmering heute zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der österreichischen Hauptstadt. Unter den mehr als 350 Ehrengräbern auf dem Zentralfriedhof finden sich die Grabstätten zahlreicher Komponisten, darunter Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms und Franz Schubert.