Erzbischof von Westminster weist Vorwürfe zurück

Kardinal Nichols: Hat er J.R.R. Tolkiens Sohn gedeckt?

Veröffentlicht am 14.12.2018 um 11:00 Uhr – Lesedauer: 
Der britische Kardinal Vincent Nichols bei einer Pressekonferenz im Vatikan
Bild: © KNA

London ‐ Spätestens seit der Verfilmung von "Herr der Ringe" ist der Autor J.R.R. Tolkien weltbekannt. Was kaum einer weiß: Sein Sohn war Priester – und stand unter Missbrauchsverdacht. Nun äußert sich Kardinal Vincent Nichols zu dem Fall.

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Kardinal Vincent Nichols (73), Erzbischof von Westminster, hat Vertuschungsvorwürfe im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch durch katholische Kleriker zurückgewiesen. Bei der Befragung einer unabhängigen staatlichen Untersuchungskommission in London gab Nichols jedoch laut britischen Medienberichten (Donnerstagabend) eigene Fehler zu.

Er räumte den Angaben zufolge ein, belastendes Material gegen einen beschuldigten Priester nicht offengelegt zu haben, um eine gütliche Einigung im Rechtsstreit mit einem Opfer nicht zu gefährden. "Dafür entschuldige ich mich", wird der Kardinal zitiert.

J.R.R. Tolkiens Sohn in Vorwürfe involviert

Nichols wird vorgeworfen, in seinem früheren Amt als Erzbischof von Birmingham (2000 bis 2009) nicht gegen mutmaßliche Missbrauchstäter in seiner Erzdiözese vorgegangen zu sein. In die Vorwürfe involviert ist auch der Geistliche John Tolkien, Sohn des weltberühmten Bestseller-Autors J.R.R. Tolkien ("Der Herr der Ringe"). Der 2003 verstorbene Priester soll Medienberichten zufolge in den 1950er Jahren ein Kind missbraucht haben, das Hilfe beim Lesen gesucht hatte. Zudem soll er währen eines Campingausflugs mehrere Jungen aufgefordert haben, sich nackt auszuziehen. (mal/KNA)