Frauenverbände beten für gemeinsames Abendmahl
Vor dem Weltgebetstag der Frauen am 1. März haben elf Mitgliedsorganisationen des deutschen Weltgebetstagskomitees einen ökumenischen Aufruf für ein gemeinsames Abendmahl veröffentlicht. "Die Trennung der Konfessionen am Tisch des Herrn ist für die im Weltgebetstag engagierten Frauen ein unerträglicher Zustand, denn sie stellt die Glaubwürdigkeit der christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Frage", heißt es in dem Aufruf, der am Dienstag am Sitz des deutschen Komitees im mittelfränkischen Stein veröffentlicht wurde.
In dem Aufruf appellieren die Organisationen, rund um den 1. März "für das gemeinsame Abendmahl und für eine gerechte Welt zu beten, in der alle Menschen mit am Tisch sitzen – unabhängig von ihrer Hautfarbe, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung und Religion". Für Christen überall auf der Welt sei das Leitwort des diesjährigen Weltgebetstags – "Kommt, alles ist bereit!" – auch eine Einladung zur eucharistischen Tisch-Gemeinschaft, "die wir immer noch nicht mit allen Konfessionen gemeinsam feiern können".
Elf von zwölf Mitgliedsorganisationen unterstützen den Aufruf
Unterstützer des Aufrufs sind elf der zwölf Mitgliedsorganisationen des deutschen Weltgebetstagskomitees, nur die Orthodoxe Bischofskonferenz hat sich dem Appell nicht angeschlossen. Aus der katholischen Kirche gehören der Bundesverband der Gemeindereferentinnen, der Katholische Deutsche Frauenbund, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands und die Katholische Frauenseelsorge zu den Unterzeichnern des Aufrufs. Weitere Unterstützer sind der Bund alt-katholischer Frauen, das Frauenwerk der Evangelisch-methodistischen Kirche und die Heilsarmee.
Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet und am ersten Freitag im März in mehr als 120 Ländern gefeiert. Der Aktionstag gilt als größte ökumenische Frauenbewegung der Welt. Für den Weltgebetstag in diesem Jahr wurden die Gebete, Texte und Lieder von Frauen aus Slowenien verfasst. (stz)
Der Ökumenische Aufruf im Wortlaut
"Kommt, alles ist bereit!": Unter diesem Thema laden unsere Organisationen verschiedener christlicher Konfessionen in ganz Deutschland rund um den 1. März 2019 zu ökumenischen Gottesdiensten ein. Die Gebete, Texte und Lieder haben in diesem Jahr Frauen aus Slowenien verfasst. Für Christinnen und Christen überall auf der Welt sind ihre Worte auch die Einladung zur eucharistischen Tisch-Gemeinschaft, die wir immer noch nicht mit allen Konfessionen gemeinsam feiern können.
Deshalb gilt unser Gebet in diesem Jahr besonders dem gemeinsamen Abendmahl der Christinnen und Christen, so wie es uns Jesus selbst aufgetragen hat:
Ich bete darum, dass alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. (Joh 17, 21)
Die Trennung der Konfessionen am Tisch des Herrn ist für die im Weltgebetstag engagierten Frauen ein unerträglicher Zustand, denn sie stellt die Glaubwürdigkeit der christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Frage.
Wir rufen auf, mit uns rund um den 1. März 2019 zu beten für das gemeinsame Abendmahl und für eine gerechte Welt, in der alle Menschen mit am Tisch sitzen – unabhängig von ihrer Hautfarbe, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung und Religion.
Vertrauen wir auf die Kraft des Gebets.
Doris Hege, Vorsitzende, Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland K.D.ö.R (AMG)
Lydia Ruisch, Vorsitzende, Bund alt-katholischer Frauen (baf)
Katrin Brinkmann, Frauenseelsorge in den deutschen Diözesen e.V.
Annette Grabosch, Sprecherin, Forum Frauen im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland
Michaela Labudda, Bundesvorsitzende, Bundesverband der Gemeindereferent/-innen Deutschlands e.V.
Kommandeurin Marie Willermark, Territorialleiterin, Die Heilsarmee in Deutschland KdöR
Benigna Carstens, Evangelische Brüderunität – Herrnhuter Brüdergemeine
Susanne Kahl-Passoth, Vorsitzende, Evangelische Frauen in Deutschland e.V.
Kerstin Pudelko-Chmel, im Namen der Vorsitzenden des Frauenwerkes der Evangelisch-methodistischen Kirche
Dr. Maria Flachsbarth, Präsidentin, Katholischer Deutscher Frauenbund e.V.
Mechthild Heil, Bundesvorsitzende, Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands