Massive Schäden an protestantischem Gotteshaus

Der Berliner Dom bröselt

Veröffentlicht am 12.03.2019 um 15:47 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Verglichen mit den meisten katholischen Hauptkirchen ist der Berliner Dom noch sehr jung. Trotzdem weist das 1905 fertiggestellte protestantische Gotteshaus massive Schäden auf, die erst kürzlich entdeckt wurden. Das steckt hinter dem Verfall.

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Der etwas mehr als 100 Jahre alte Berliner Dom "bröselt und bröckelt". Risse, undichte Fugen und abbröckelnde Gesteinsteile in ungeahntem Umfang gebe es in Fassade, Schmuckelementen und Figuren, teilte die Domkirchengemeinde am Dienstag in Berlin mit. Wie massiv die Schäden sind, habe die Gemeinde erst im vergangenen Jahr festgestellt, als sie den Glockenturm auf eigene Kosten restaurieren ließ.

Schuld an dem Verfall seien unter anderem schwarze Verkrustungen aus Ruß, Gummiabrieb und Staub, die sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte auf dem Sandstein abgelagert haben. Sie verhinderten, dass der Stein "atmet". Die schwarzen Schichten müssten deshalb schnellstmöglich beseitigt, Risse und undichte Fugen geschlossen werden. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich den Angaben zufolge auf 1,6 Millionen Euro, verteilt auf vier Jahre.

Mit Spendenkampagne die nötigen Gelder einsammeln

Zusammen mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz will die Domgemeinde mit einer Spendenkampagne die nötigen Gelder für die Fassadenrestaurierung einsammeln. Die Schirmherrschaft übernimmt Schauspielerin und Sängerin Eva Mattes.

Der Berliner Dom gehört zu den bedeutendsten evangelischen Kirchenbauten in Deutschland. Er wurde zwischen 1894 bis 1905 nach Plänen von Julius Raschdorff in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock errichtet. Mit der großen Kuppel, den korinthischen Säulen und Pilastern, Statuen und Reliefs, farbenprächtigen Mosaiken, Gold und Marmor schufen sich die preußischen Herrscher hier Anfang des 20. Jahrhundert einen Ort der Repräsentation. Die Einweihung war 1905.

Die katholische Haupt- und Bischofskirche von Berlin ist die Sankt-Hedwigs-Kathedrale. Für einen bis 2023 andauernden Umbau ist die Kathedrale des Erzbistums seit vergangenem September geschlossen. (tmg/epd)