Neuer ACK-Vorsitzender gewählt

Orthodoxer Erzpriester wird Nachfolger von Bischof Wiesemann

Veröffentlicht am 04.04.2019 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 

Hofgeismar ‐ Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen steht ein orthodoxer Geistlicher an deren Spitze. Er folgt auf den Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann.

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Der orthodoxe Erzpriester Radu Constantin Miron (62) ist neuer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Der Pfarrer der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde Köln wurde am Donnerstag bei der Mitgliederversammlung der ACK im hessischen Hofgeismar zum Nachfolger des Speyrer Bischofs Karl-Heinz Wiesemann gewählt. Wiesemann hatte sein Amt als Vorsitzender satzungsgemäß nach zwei dreijährigen Amtsperioden abgegeben. Damit steht nun zum ersten Mal in der Geschichte der ACK ein orthodoxer Christ an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft, der 17 Mitgliedskirchen angehören.

Der Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann
Bild: ©picture alliance/Jens Schulze/epd Pool/dpa

Der bisherige ACK-Vorsitzende Karl-Heinz Wiesemann ist Bischof von Speyer und Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) ist das wichtigste ökumenische Gremium in Deutschland. Zu ihr gehören 17 Kirchen und Gemeinschaften. Acht weitere haben einen Gast- und fünf einen Beobachterstatus. Als Ziel gilt die Überwindung der Spaltungen der Christenheit.

Aufgaben sind gegenseitige Information und Beratung, das theologische Gespräch, Vermittlung bei Konflikten und Öffentlichkeitsarbeit. Neben der Bundes-ACK gibt es zahlreiche regionale und lokale Arbeitsgemeinschaften, die jeweils selbstständig sind. Die bundesweite Geschäftsstelle in Frankfurt am Main heißt Ökumenische Centrale.

Gegründet wurde die ACK am 10. März 1948 in Kassel. Erster Vorsitzender war der evangelische Theologe Martin Niemöller. Die katholische und die griechisch-orthodoxe Kirche traten dem zunächst protestantisch geprägten Zusammenschluss 1974 bei. 1992, nach der Wende, vereinigten sich die Arbeitsgemeinschaften von Bundesrepublik und DDR - letztere war 1970 gegründet worden - und gaben sich eine gemeinsame Satzung. Deren Anerkennung ist Voraussetzung für die Aufnahme neuer Mitglieder. (tmg/KNA)