Kölner Dombauhütte kämpft mit Greifvögeln gegen Tauben
Beim Kampf gegen Tauben und ihre Exkremente setzt die Kölner Dombauhütte neuerdings auf Bussarde und Falken. Ein Berufsfalkner lasse alle vier bis fünf Wochen seine Greifvögel über der Kathedrale kreisen, teilte das Metropolitankapitel am Mittwoch mit. "Der Kot von Tauben verunreinigt den Kölner Dom", sagte Dombaumeister Peter Füssenich. Der Säuregehalt beschleunige die Verwitterung der Bausubstanz, zudem seien Taubenfäkalien eine ideale Brutstätte für Parasiten.
Viele Bereiche der Kathedrale seien bereits mit Schutznetzen und Spikes gesichert, an anderen Stellen des Bauwerks würden den Tauben bewusst gepflegte Nistplätze angeboten. "Diese auf einander abgestimmten Maßnahmen sollen Tauben einerseits von vielen Gebäudeteilen fernhalten, andererseits behutsam den Maßgaben des Tierschutzes Rechnung tragen", so Füssenich.
Keine Gefahr für Passanten
Greifvögel seien bereits in der Vergangenheit am Kölner Dom eingesetzt worden, hieß es weiter. Nun komme Berufsfalkner Marco Wahl in regelmäßigen Abständen zur Kathedrale. Wahl arbeitet unter anderem am Flughafen Köln/Bonn für die "Bird Control", die präventiv gegen Vogelschlag vorgeht. "Durch die bloße Anwesenheit eines Greifvogels fühlen sich Tauben und andere Wildvögel bedroht", sagte der Falkner. Das wiederholte Auftreten veranlasse sie schließlich, sich einen neuen Aufenthaltsort zu suchen. Zudem seien Greifvögel stressresistente Tiere. "Sie lassen sich also auch im Rummel der Großstadt nicht aus der Ruhe bringen und stellen für Passanten keine Gefahr dar", so Wahl.
Der von 1248 bis 1880 erbaute Kölner Dom ist mit sieben bis acht Millionen Besuchern jährlich die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands. 1996 wurde das dritthöchste Kirchengebäude der Welt von der UNESCO als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe erklärt. (tmg)