Niederlande verweigern schwulenfeindlichem US-Prediger die Einreise
Die Niederlande haben einem US-amerikanischen Pastor die Einreise in den Schengenraum untersagt. Grund sei seine Leugnung des Holocausts sowie seine Auffassung, dass "Homosexuelle exekutiert werden müssen", berichteten örtliche Medien am Freitag. Steven Anderson, Pastor der "Faithful Word Baptist Church" im US-Bundesstaat Arizona, sorge regelmäßig für Kontroversen, heißt es in der Meldung.
Die niederländische Homosexuellen-Organisation COC begrüßte den Entschluss. Sie hatte vergangene Woche in einem Schreiben an das Parlament und die Regierung einen Einreisestopp gefordert. Viele Abgeordnete hatten sich auf die Seite des Verbandes gestellt.
Anderson hat in den USA immer wieder mit extremen Aussagen für Empörung gesorgt. Als etwa im Juni 49 Besucher des LGBT-Clubs "Pulse" in Orlando bei einem Terroranschlag erschossen wurden, feierte Anderson die Tat mit den Worten: "Die gute Nachricht ist: Es gibt 50 weniger Pädophile in dieser Welt, denn – Sie wissen ja – diese Homosexuellen sind eine Bande von widerlichen Perversen und Pädophilen." 2009 sorgte für weltweite Empörung, als er für den Tod des damaligen Präsidenten Barack Obama betete. Zudem zweifelte er mehrfach den Holocaust an und warnte Juden, sie würden den "wahren Holocaust" erleben, wenn sie nicht zum Christentum konvertierten.
Zum Schengenraum gehören 26 Länder in der EU, unter anderem die Niederlande und Deutschland. (tmg/KNA)
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