Wegen Termitenbefall: Kathedrale von Valencia einsturzgefährdet
Ein Teil der Kathedrale von Valencia ist aufgrund von Termiten einsturzgefährdet. Die "Lonja de los Canónigos", eine an die Nordostseite der Kathedrale angebaute Tribüne, und die dazugehörige Fassade sind besonders betroffen, berichtete die Zeitung "ABC" am Dienstag. Durch den Termitenbefall und die aufgrund von Nässe vorhandenen faulen Stellen an den etwa 40 Balken des Renaissance-Anbaus müsse schnell gehandelt werden, sagte der valencianische Dombaumeister Santiago Vila. Ansonsten stehe ein "teilweiser Kollaps" der Kathedrale bevor.
Die Termitenplage habe man inzwischen unter Kontrolle, dennoch müssten einige der tragenden Balken abgestützt werden, um einen Einsturz zu verhindern, so Vila weiter. Bereits vor vier Jahren habe das zuständige Domkapitel einen Antrag bei der Kulturabteilung der Regionalregierung gestellt, um das denkmalgeschützte Gebäude renovieren zu können. Doch bislang sei keine Antwort eingetroffen. Die Behörde wiederum gibt Medienberichten zufolge an, "kein spezifisches Projekt zur umgehenden Renovierung" der betroffenen Teile der Kathedrale erhalten zu haben. Man werde jedoch nun umgehend Fachleute zur Begutachtung der Schäden zur Bischofskirche schicken.
In Spanien ist die Kirche zur fachgerechten Instandhaltung ihrer denkmalgeschützten Gebäude gesetzlich verpflichtet. Sie kann jedoch Reparaturen oder Renovierungsarbeiten erst vornehmen, nachdem diese durch eine staatliche Kommission erlaubt wurden. Der Grundstein zur Kathedrale von Valencia wurde 1262 gelegt, die Bauarbeiten jedoch erst im 15. Jahrhundert abgeschlossen. In der Kirche wird ein Kelch als Heiliger Gral verehrt – das Trinkgefäß, das Jesus beim Letzten Abendmahl verwendet hat. (rom)
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