Teilweise skurrile Szenen während der Angriffe

Serie von Raubüberfällen auf Kirchen in Südafrika

Veröffentlicht am 07.07.2019 um 12:35 Uhr – Lesedauer: 

Kapstadt ‐ Attacken auf Gläubige während Gottesdiensten gehören in Südafrika "mittlerweile zum Alltag". Bei der aktuellen Welle von Raubüberfällen auf Kirchen kommt es aber mitunter zu skurrilen Szenen.

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In Südafrika sorgt eine Welle von Raubüberfällen auf Kirchen für Schlagzeilen. Attacken auf Gläubige bei Gottesdiensten gehörten "mittlerweile zum Alltag", zitiert die Zeitung "Weekend Argus" am Samstag den Sprecher einer Methodistenkirche bei Kapstadt. Betroffen seien vor allem Gotteshäuser in Townships.

Nach Polizeiangaben hätten Gläubige in den vergangenen zwölf Monaten vermehrt Überfälle zur Anzeige gebracht, heißt es in dem Zeitungsbericht. Zu dem Diebesgut gehörten Laptops, Mobiltelefone, Bargeld und die Kircheneinrichtung. "Frauen können nicht einmal mehr ihre besten Handtaschen zur Kirche tragen, weil niemand weiß, was dort passiert. Unsere Kirche liegt gegenüber der Polizeistation, aber das kümmert die Kriminellen nicht", klagt ein Kirchenvertreter aus dem Township Langa.

Mitunter kommt es zu skurrilen Szenen: In dieser Woche hatten sich Täter Zugang zu einer Kirche in der Stadt Port Elizabeth verschafft. Weil der Pfarrer nicht da war, forderten sie von einem jungen Gläubigen Berichten zufolge dessen Mobiltelefon. Zudem zwangen ihn die Einbrecher mit vorgehaltenen Messern, für sie zu beten. Ein ähnlicher Fall hatte sich in der Stadt bereits vor rund zwei Jahren ereignet. Auch damals raubte ein Unbekannter den Gläubigen Mobiltelefone, Handtaschen und Bargeld und entkam - jedoch nicht, ohne seine Opfer um Fürsprache zu bitten: "Ihr könnt jetzt weiter beten und bitte betet auch für mich." (bod/KNA)