Immer mehr Pilger zum ermordeten Priester Jacques Hamel
Immer mehr Pilger besuchen die frühere Kirche des 2016 von zwei Islamisten ermordeten Priesters Jacques Hamel. "Sie ist zu einem nicht offiziellen Wallfahrtsort geworden", sagte der Vikar der Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvray in der Normandie, Hubert Ngoma, der Zeitung "La Croix" (Freitag).
Mehrere tausend Menschen aus vielen Ländern besuchten die Kirche seit Oktober 2017. Einige Gruppen fragten auch, ob es möglich sei, Menschen zu treffen, die Hamel kannten und von dessen Leben erzählen könnten, heißt es bei "La Croix".
An diesem Freitag jährte sich zum dritten Mal der Todestag Hamels. Am Morgen fand ein Schweigemarsch zu der Kirche statt. Die anschließende Messe zelebrierte Rouens Erzbischof Dominique Lebrun. Danach gab es eine Friedenszeremonie mit dem Bürgermeister von Saint-Etienne-du-Rouvray, Joachim Moyse. Für den Nachmittag war ein Gebet am Grab Hamels geplant.
Seligsprechungsverfahren läuft
Für Hamel läuft ein kirchliches Verfahren zur Seligsprechung. Das Erzbistum Rouen hat im April ein 11.000 Seiten umfassendes Dossier beim Vatikan eingereicht, nachdem der Seligsprechungsprozess auf Bistumsebene beendet wurde. Derzeit erstellt die vatikanische Heiligsprechungskongregation dazu einen Bericht für den Papst.
Der 85-jährige Hamel war im Juli 2016 bei einem Gottesdienst in seiner Kirche von zwei Islamisten brutal getötet worden. Papst Franziskus setzte fast unmittelbar danach die vorgeschriebene Fünf-Jahres-Frist bis zum möglichen Beginn eines Seligsprechungsverfahrens aus; bereits im April 2017 wurde es offiziell eröffnet. Der Prozess für Hamel zählt zu den schnellsten der jüngeren Kirchengeschichte.
Die Entscheidung über eine Seligsprechung liegt beim Papst. Wird Hamel als Märtyrer seliggesprochen, entfällt der ansonsten vorgeschriebene Nachweis eines Heilungswunders, das auf Vermittlung des Verstorbenen gewirkt wurde. (KNA)