Erzbischof Schick: Gott setzt den Mächtigen Grenzen
Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hat dazu aufgerufen, sich Machtmissbrauch und Überheblichkeiten von Politikern und Nationen entgegenzustellen. Alle politisch Mächtigen müssten darauf hingewiesen werden, dass sie Gott verpflichtet seien und ihm Rechenschaft ablegen müssten, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch mit Verweis auf den 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen am 1. September. "Gott setzt allen politisch Mächtigen ihre Grenzen."
Schick nahm am 10. Workshop der Maximilian-Kolbe-Stiftung teil, deren deren Siftungsrats-Vorsitzender er ist. Dieser findet im polnischen Oswiecim statt, in dem die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau liegt, und läuft noch bis 16. August. 45 junge Menschen aus zwölf Ländern Europas nehmen daran teil. Das Thema lautet "Umgang mit der gewaltbelasteten Vergangenheit".
Kolbes Zeugnis: Gegen Krieg und Machtmissbrauch
Der Erzbischof bezeichnete den in Auschwitz ermordeten Franziskanerpater Maximilian Kolbe an dessen Gedenktag als Patron Europas. Weil er aus dem christlichen Glauben heraus Widerstand gegen den nationalistischen Hochmut der Nazis geleistet habe, sei er ins Konzentrationslager gekommen, wo er für einen Mithäftling sein Leben gab und 1941 als Märtyrer im Hungerbunker starb. Sein Zeugnis bedeute, gegen Krieg, Machtmissbrauch und Überheblichkeit von Politikern, Mächtigen und Führern, die sich an die Stelle Gottes setzten, Stellung zu beziehen, so Schick. Der Erzbischof ist auch Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Kontaktgruppe der Bischofskonferenz.
"Zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs mahnt uns Maximilian Kolbe zu bekennen: Gott ist der Allmächtige, dem sich alle unterwerfen müssen für Friede und Einheit in unserer heutigen Welt", sagte Schick. Kein Mensch dürfe sich zu Gott machen, und keine Nation dürfe sich über eine andere erheben. (mal/KNA)