Bischof Timmerevers bedauert Rücktritt von Rentzing
Der Dresdner Bischof Heinrich Timmerevers hat den Rücktritt von Sachsens evangelischem Landesbischof Carsten Rentzing mit großem Bedauern aufgenommen. Mit Rentzing hätten ihn "Jahre enger, vertrauensvoller und ungetrübter Zusammenarbeit in der Ökumene" verbunden, erklärte er am Dienstag.
"Vor der getroffenen Entscheidung habe ich hohen Respekt", betonte Timmerevers. "Ich habe meinen evangelischen Amtsbruder als glaubhaften und geistlichen Menschen schätzen gelernt." Der Bischof des Bistums Dresden-Meißen erinnerte "an viele gemeinsam gefeierte Gottesdienste und sehr persönliche Begegnungen".
"Gemeinsames Einstehen für die Frohe Botschaft"
"Für das gemeinsame Einstehen für die Frohe Botschaft bin ich ihm sehr dankbar", so Timmerevers. "Die Glaubwürdigkeit des Evangeliums misst sich daran, wie es durch Menschen bezeugt wird, wie Barmherzigkeit gelebt wird und gemeinsam sowohl nach Frieden als auch nach Einheit gestrebt wird." Die Kirchenleitung der sächsischen Landeskirche hatte den Rücktritt ihres Landesbischofs am Montagabend angenommen.
Vorausgegangen waren öffentliche Debatten über die Zugehörigkeit Rentzings zu einer schlagenden Studentenverbindung und Artikel, die er vor rund 30 Jahren als Student für die Zeitschrift "Fragmente" verfasst hatte. Sie wurden von der sächsischen Kirchenleitung als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" eingestuft. Besonders kritisiert wurde, dass Rentzing bei seiner Bewerbung um das Bischofsamt 2015 und auch danach nie über diesen Teil seines Lebens berichtet habe. Rentzing hatte sich von seinen damaligen Positionen nach deren Bekanntwerden deutlich distanziert. Sein Dienst endet am Reformationstag (31. Oktober). Am 2. November soll in Dresden die Landessynode zusammenkommen und über das weitere Vorgehen beraten. Die Bischofswahl werde am 29. Februar und 1. März stattfinden, hieß es. (tmg/KNA)