Im Entstehungsprozess waren Betroffene involviert

Schweizer Bistum errichtet Missbrauchsmahnmal in Kathedrale

Veröffentlicht am 28.10.2019 um 11:52 Uhr – Lesedauer: 

Freiburg ‐ In einer Schweizer Kathedrale soll bald ein Mahnmal für Opfer sexuellen Missbrauchs aufgestellt werden. Es steht im Zusammenhang mit Bemühungen der Bistumsspitze um eine angemessene Erinnerung – die vielleicht auch zu einem jährlichen Anlass wird.

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Das Schweizer Bistum Lausanne, Genf und Fribourg will ein Denkmal für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Fribourger Kathedrale aufstellen. Im Zusammenhang mit einem von Bischof Charles Morerod erstmalig angesetzten Gedenktag am 23. November soll es eingeweiht werden, sagte eine Sprecherin der Diözese vergangene Woche dem Internetportal "kath.ch". Bei der Entwicklung des Mahnmals seien auch Betroffene involviert gewesen.

Angebracht wird in der Kirche eine gläserne Tafel mit einer Inschrift. Deren genauen Wortlaut will das Bistum noch nicht veröffentlichen. Nach Angaben der Sprecherin geht es um eine Bitte um Vergebung sowie Wachsamkeit in der katholischen Kirche.

Bischof Morerod erachte laut Bistum bereits seit Längerem eine Auseinandersetzung der Kirche mit den Missbrauchsfällen für notwendig. Deshalb veranstaltet die Diözese gemeinsam mit der Opfervereinigung "Groupe Sapec" einen Gedenktag. Der findet bewusst am Wochenende nach dem Internationalen Tag der Kinderrechte statt. Neben der Einweihung des Denkmals soll es einen Austausch und Diskussionen in kleinen Gruppen geben. Zusätzlich wird der Film "Grâce à Dieu" des französischen Regisseurs François Ozon gezeigt, der sich ebenfalls mit der Thematik auseinandersetzt.

Ob der Gedenktag wiederholt wird, steht noch nicht fest. Das Bistum denke jedoch darüber nach, ob in dieser oder einer anderen Form, hieß es. Einen schweizweiten Gedenktag gibt es noch nicht. Die Bischofskonferenz prüft jedoch derzeit ein entsprechendes Anliegen. (cph)