Gegen Abgrenzung und Profilierung

Erzbischof Schick: Konkurrenz der Religionen verhindern

Veröffentlicht am 15.11.2019 um 10:54 Uhr – Lesedauer: 

Nürnberg ‐ Vor der Gefahr, dass Religionen in Konkurrenz zueinander treten, sich abgrenzen und sich zu profilieren versuchen, warnt Bambergs Erzbischof Ludwig Schick. Man solle vielmehr gemeinsam das Verbindende suchen.

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Gegen eine Konkurrenz der Religionen und für die Suche nach dem Verbindenden hat sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ausgesprochen. Im Jahr 2050 würden sich laut Studien 80 Prozent der Weltbevölkerung einer Religion zugehörig fühlen, erklärte Schick am Donnerstagabend beim Runden Tisch der Religionen in Nürnberg. Zugleich steige demnach die Zahl der Glaubensrichtungen und Religionsgemeinschaften. Dies berge die Gefahr, dass Religionen in Konkurrenz zueinander treten, sich abgrenzen und sich zu profilieren versuchen, warnte Schick laut einer vorab verbreiteten Mitteilung. So könnten Konflikte und Kämpfe ausgelöst werden.

Schick rief die Religionen auf, "den zentrifugalen Kräften" entgegenzuwirken, indem sie das Verbindende und Allgemeingültige miteinander suchten. "Religionen sollen Quellen des Friedens sein und dürfen niemals Ursprung von Streit und Kampf werden", sagte der Erzbischof. "Das ist ihre Aufgabe und unsere Chance."

Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland ist ein Gremium aus Repräsentanten der großen Religionsgemeinschaften. An ihm kommen zweimal jährlich Vertreter der christlichen Kirchen, des Islam, der Juden, der Buddhisten und der Bahai zusammen. (epd)