Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Bischöfe: Kirche spielt wichtige Rolle im Kampf gegen Aids

Veröffentlicht am 29.11.2019 um 17:32 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ Rund 90.000 Menschen in Deutschland leben mit dem HI-Virus oder haben Aids. Gerade unter jungen Menschen gibt es wieder mehr Infektionen. Deswegen müsse mehr zur Aufklärung getan werden, fordern jetzt die deutschen Bischöfe – und wollen auch ihren eigenen Beitrag dazu leisten.

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Die katholischen Bischöfe Ludwig Schick und Franz-Josef Bode rufen zum Welt-Aids-Tag am Sonntag zu Solidarität mit HIV-infizierten und aidskranken Menschen auf. Ungeachtet der medizinischen Fortschritte gehöre Aids "weiterhin zu den bedrohlichsten Infektionskrankheiten unserer Zeit", erklärten beide am Freitag in Bonn. In vielen Weltgegenden steige die Zahl der Neuinfektionen weiter an; viele Menschen hätten keinen Zugang zu den notwendigen Medikamenten. Die beiden Bischöfe forderten einen größeren Einsatz der Weltgemeinschaft, um die Immunkrankheit zu besiegen.

90.000 Menschen in Deutschland haben HIV/Aids

Der Kirche komme dabei eine wichtige Rolle zu, betonte Erzbischof Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist. "In vielen Ländern des globalen Südens steht die Kirche als tragende Säule des Gesundheitssystems mit ihren Krankenhäusern und Gesundheitsstationen im Dienste der HIV- und Aids-Patienten." Es gehe jedoch nicht allein um medizinische Betreuung: "HIV-Infizierte und ihre Angehörigen erleiden oftmals gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung", so der Bamberger Erzbischof. Kirchenvertreter müssten ihnen daher auch spirituell, pastoral und sozial beistehen.

Bischof Bode, der sich als Vorsitzender der Pastoralkommission der Bischofskonferenz äußerte, wies auf die Situation in Deutschland hin. Hierzulande lebten rund 90.000 Menschen mit HIV/Aids. "Man darf sich die Lage nicht schönreden", mahnte Bode. Insbesondere unter jungen Menschen gebe es viele Neuinfektionen, und viele Menschen wüssten nichts von ihrer Infektion. Es brauche daher mehr Aufklärung, Sensibilisierung und "eine umfassende Seelsorge". Betroffene gehörten zur Kirche, betonte der Osnabrücker Bischof: "Es ist unsere Pflicht, sie niemals allein und am Rande stehen zu lassen." (KNA)

Linktipp: Er war der erste katholische Aids-Seelsorger

Petrus Ceelen arbeitete schon vor Jahrzehnten als Seelsorger an den Rändern der Gesellschaft: Im Gefängniskrankenhaus sprach er mit RAF-Mitgliedern und er betreute Aidskranke.