Franziskus wirbt für eine Reform der Finanzmärkte

"Geld soll dienen, nicht regieren!"

Veröffentlicht am 07.01.2015 um 00:33 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Papst Franziskus hat die Macht der Finanzsysteme scharf kritisiert und ihre grundlegende Reform gefordert. Beim Antrittsbesuch der Botschafter einiger Staaten im Vatikan rief er die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft am Donnerstag auf, die "unsichtbare Tyrannei" der Märkte zu beenden. "Geld soll dienen und darf nicht regieren", sagte er. Er zog den Vergleich zu einem neuen Tanz um das goldene Kalb, wie er in der Bibel geschildert werde.

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Wegen einer absoluten Autonomie der Märkte könnten die Staaten den Geldverkehr nicht mehr im Sinne des Gemeinwohls kontrollieren, führte Franziskus aus. Während einer Minderheit reicher werde, werde die Mehrheit ärmer. Seine Aufgabe als Papst sei es jedoch, die Reichen an ihre Pflicht zu erinnern, den Armen zu helfen. "Der Papst ruft zu selbstloser Solidarität auf und zur Rückkehr der Ethik in der Finanz- und Wirtschaftswelt – zum Wohle des Menschen", so Franziskus.