Nach Schulbusunglück mit zwei Toten: Bischof Neymeyr tief betroffen
Nach dem schweren Schulbusunfall im thüringischen Berka am Donnerstagmorgen hat der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr den betroffenen Familien seine Anteilnahme ausgesprochen. "Ich bin mit meinem Gebet bei den Kindern, Eltern und dem Fahrer", sagte der Bischof auf Anfrage. Er hoffe, dass die verletzten Kinder wieder gesund würden, und sei sehr dankbar für die Notfallseelsorger, die sich vor Ort um die Betroffenen kümmerten.
Unfall ereignete sich gegen 7.30 Uhr
Bei dem Unfall starben laut Polizei zwei achtjährige Grundschüler, fünf weitere wurden schwer verletzt. Polizeidirektor Günther Lierhammer erläuterte vor Journalisten, dass der mit 22 Grundschülern besetzte Bus gegen 7.30 Uhr von der Fahrbahn abgekommen und in einen Graben gestürzt sei. Dabei habe er sich mehrfach überschlagen. Über die Unfallursache könne noch nichts Näheres gesagt werden. Lierhammer bestätigte aber, dass das Kopfsteinpflaster vor Ort vom Frost sehr glatt gewesen sei. Zwei Kinder hätten die Einsatzkräfte nur tot bergen können, alle anderen seien auf Anordnung des leitenden Notarztes in die umliegenden Krankenhäuser gebracht worden.
Der evangelische Landesbischof von Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, erklärte in einer Stellungnahme ebenfalls seine Betroffenheit. "Mit Erschrecken haben wir von dem furchtbaren Busunglück gehört. Es gibt nichts Schlimmeres als ein Kind zu verlieren. Wir sind in Gedanken und mit unseren Gebeten bei den Familien", so Kramer.
Ramelow: Ich trauere mit den Eltern und Angehörigen
Thüringens geschäftsführender Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) äußerte sich bei Twitter zu dem Unglück: "Mit großer Bestürzung erreicht mich die Nachricht vom tragischen Schulbusunfall in Berka/Hainich. Zwei tote Schulkinder sind zu beklagen und ich trauere mit den Eltern und Angehörigen. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung und den Eltern wollen wir beistehen." Der Politiker betonte, dass Bildungsminister Helmut Holter (Linke) auf dem Weg in die Grundschule der betroffenen Schüler sei, um bei der Trauerbewältigung zu helfen. Innenminister Georg Maier (SPD) sei zudem auf dem Weg zum Unfallort, um Soforthilfe veranlassen zu können.
Landrat Reinhard Krebs (CDU) sprach von einem tragischen Unglück: "Für die Wartburgregion hat sich die Welt heute Morgen verändert." Innenminister Maier dankte besonders den Einsatzkräften: "Einige kennen die Betroffenen persönlich und hatten deshalb heute eine sehr, sehr schwere Aufgabe." Die Polizei werde den Unfallhergang genau analysieren, Sachverständige seien bereits vor Ort: "Heute ist allerdings nicht der Tag zu spekulieren." (stz)
23.01.2020, 13.50 Uhr: ergänzt um die Stellungnahme von Bischof Kramer