Nur echt mit "Domsgickel"

Der Austausch der Westturmspitze ist das bisher spektakulärste Projekt der im Jahr 2001 begonnenen Sanierung des 1.000 Jahre alten Doms. Im Zuge der Sanierung waren an der Turmspitze erhebliche Schäden festgestellt worden, die den Austausch nach Angaben von Domdekan Heinz Heckwolf notwendig machten.
Die von Ignaz Michael Neumann, einem Sohn des Würzburger Baumeisters Balthasar Neumann, 1774 errichtete Spitze des Westturms war mit einem eisernen Ringanker befestigt worden. Dieser sei gerostet, so dass an vielen Stellen das Mauerwerk abgeplatzt und die Turmspitze instabil geworden sei, so das Bistum.
Rund 500.000 Euro Kosten
Er sei "zufrieden und erleichtert", sagte Heckwolf nach dem Abschluss der Arbeiten. Der Austausch der Turmspitze sei "eine aufregende, aber auch schöne Erfahrung" gewesen. Nach Angaben des Bistums sind die Arbeiten schneller als vorgesehen abschlossen worden.
Mit dem oberen Teil der Kopie der Turmspitze aus Miltenberger Sandstein ging am Donnerstag auch der Mainzer "Domsgickel" wieder in die Höhe. Zuvor war der Wetterhahn auf der Turmspitze befestigt worden. Der "Domsgickel" war bereits Ende Februar von der alten Turmspitze abgenommen und neu vergoldet worden.
Nach Angaben des Bistums hat der Austausch der Turmspitze einschließlich der Vergoldung des Wetterhahns etwa 500.000 Euro gekostet. Zum größten Teil hat der Dombauverein die Kosten getragen.
Nach Vorstellung des Dombauvereins könnte die alte Turmspitze eventuell auf der Mainzer Zitadelle einen neuen Standplatz finden. Zunächst aber wird die tonnenschwere Spitze zwischengelagert. (meu/KNA/dpa)