Es gehe um eine fundamentale gesetzliche Pflicht

Maltas Erzbischof kritisiert Hafenschließung für Migranten

Veröffentlicht am 13.04.2020 um 09:42 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Europa beschäftigt sich vor allem mit Corona, viele Häfen sind zu. Das sorgt für neue Not von Schiffbrüchigen, mahnt Maltas Erzbischof Charles Scicluna. Die Rettung von Menschenleben sei nicht verhandelbar.

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Maltas Erzbischof Charles Scicluna hat sein Land zur Rettung von schiffbrüchigen Migranten aufgerufen. Wer in der maltesischen Such- und Rettungszone in Not gerate, müsse unter allen Umständen in Sicherheit gebracht werden, erklärte der Erzbischof am Sonntag auf Twitter. "Menschenleben zu retten und ihre Landung an einem sicheren Ort zu gewährleisten, ist fundamentale gesetzliche Pflicht und kann in keiner Weise verhandelt oder verweigert werden", so Scicluna, der lange Zeit als Strafverfolger im Vatikan tätig war.

Laut Medienberichten befinden sich zur Zeit zwei Flüchtlingsboote mit insgesamt 119 Personen in der maltesischen Such- und Rettungszone; ein Boot mit 47 Migranten ist nach Angaben der Notruf-Initiative Alarm Phone in akuten Schwierigkeiten. Malta hält ebenso wie Italien seine Häfen für Migranten geschlossen. Die Länder begründen die Maßnahme mit der Corona-Pandemie und fehlenden Schutzvorkehrungen. (KNA)