Ukrainischer Hierarch Milan Sasik verstorben
Bischof Milan Sasik, Hierarch der mit Rom unierten ruthenischen griechisch-katholischen Kirche, ist tot. Er starb bereits am Dienstag an den Langzeitfolgen einer Krankheit, wie das Sekretariat der ruthenischen griechisch-katholischen Kirche für den deutschsprachigen Raum am Freitag gegenüber katholisch.de bestätigte. Dennoch sei Sasiks Tod überraschend gekommen. Der Bischof der Eparchie Mukatschewo im Südwesten der Ukraine wurde 67 Jahre alt.
Sasik stammt aus der Slowakei und wurde 2002 von Papst Johannes Paul II. zum Apostolischen Administrator der ruthenischen griechisch-katholischen Eparchie von Mukatschewo ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm Johannes Paul II. 2003 in Rom selbst. 2010 erhob ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Mukatschewo. Der Sitz der Eparchie liegt in Uschhorod, der Hauptstadt der Region Transkarpatien direkt an der Grenze zur Slowakei. Mit dem Amt des Bischofs von Mukatschewo ist der Titel des Hierarchen der ruthenischen griechisch-katholischen Kirche verbunden.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, Weltkirchebeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, reagierte mit Betroffenheit auf den Tod von Bischof Sasik. Dieser sei ein hoch geschätzter weltkirchlicher Partner gewesen, schreibt Schick in einem am Donnerstag veröffentlichten Kondolenzbrief. "Bischof Milan war ein den Menschen zugewandter guter Hirte, der sich für seine Ortskirche mit Eifer und Engagement einsetzte." Vor allem seien ihm Projekte für die Armen und Hilfsbedürftigen wichtig gewesen. "Persönlich bleibt mir Bischof Milan Sasik als ein glaubensstarker Bischof in Erinnerung, der durch seine freundliche, bescheidene und humorvolle Art Menschen für sich und seine Anliegen gewinnen konnte", so Schick.
Renovabis: Sasik war dynamischer Diener des Herrn
Burkhard Haneke, Geschäftsführer des kirchlichen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, bezeichnet Sasik in einem Kondolenzschreiben als "außerordentlich dynamischen und unermüdlich arbeitenden Diener des Herrn", der sich selbst und seinen Mitarbeitenden stets viel abverlangt habe. Er sei ein gern gesehener Gast bei Renovabis gewesen.
Im vergangenen September war Sasik bei einem Autounfall in Ungarn verletzt worden. Sein Wagen kollidierte mit einem anderen Fahrzeug. Dessen drei Insassen kamen dabei ums Leben, der Fahrer des Bischofs wurde schwer verletzt. Sasiks Tod stehe nicht im Zusammenhang mit dem damaligen Ereignis, betonte das Sekretariat der ruthenischen griechisch-katholische Kirche für den deutschsprachigen Raum auf Nachfrage. Allerdings habe der Unfall "tiefe Spuren" bei ihm hinterlassen.
Die ruthenische griechisch-katholische Kirche untersteht dem Papst. Etwa die Hälfte ihrer geschätzt 650.000 Mitglieder leben in der Ukraine. Daneben besteht die ukrainische griechisch-katholische Kirche. Sie untersteht ebenfalls dem Papst, ist aber größer. Die Ruthenen sind in mehreren Ländern als ethnische Minderheit anerkannt. (mal)