Priorin: Lieber "Erwählung Mariens" als "Unbefleckte Empfängnis"
Die Schweizer Priorin Irene Gassmann plädiert dafür, das Bild der Gottesmutter Maria von Kitsch zu befreien. "Maria war eine ganz starke Frau. Sie war sehr mutig, hat zur Sprache gebracht, was sie wahrgenommen hat", sagte Gassmann gegenüber dem Internetportal kath.ch am Dienstag. Maria könne auch den Menschen von heute Vorbild sein: "Deshalb gefällt mir auch die Bewegung von Maria 2.0."
Der Name des Fests der Unbefleckten Empfängnis Mariens, das alljährlich am 8. Dezember begangen wird, gefällt der Ordensfrau dagegen nicht so sehr. Sie bevorzuge "Erwählung Mariens", so die Priorin des Benediktinerinnen-Klosters Fahr. "Maria ist von Beginn aus erwählt. Wir glauben ja, dass Gott jeden Menschen gedacht und geschaffen hat. Das kommt in diesem Fest zum Ausdruck." Ihre persönliche Beziehung zur Gottesmutter habe sich, so Gassmann, mit der Zeit verändert, mittlerweile sei sie eine wichtige Gesprächspartnerin. Maria kenne die Sorgen, Nöte und Probleme der Menschen und sie sei nicht stehen geblieben.
Weiterhin wünscht sich Gassmann mehr Mitwirkungsmöglichkeiten für Frauen bei Taufe und Krankensalbung. Zwar könnten Frauen bei Taufen bereits assistieren und sie persönlich könne Mitschwestern segnen und salben. Doch es gehe ihr um das sakramentale Verständnis. "Meinen älteren Mitschwestern bedeutet das Sakrament sehr viel. Ich möchte Ihnen nichts vorenthalten, was ihnen wichtig ist, nichts vortäuschen." (cph)