Kardinal Marx: In Klöstern lässt sich Gott finden
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Rolle von Klöstern für das Glaubensleben gewürdigt. Sie seien "Orte, wo Gott sich finden lässt", sagte Marx am Samstag in München. Der Erzbischof von München und Freising ergänzte, es sei wichtig, diese Räume offen zu halten "in dieser turbulenten Welt, in dieser beunruhigenden, umbrechenden Zeit auch für die Kirche". Ordensleute bezeichnete Marx als Menschen, "die geprägt sind von der Berufung, Gott zu suchen und einen Raum zu schaffen, damit Menschen in Berührung kommen mit diesem Geheimnis".
Marx: Klöster werden neue Formen finden
Immer neu Raum für die Begegnung mit Gott zu schaffen, sei laut Marx "ein lebenslanger Weg" und bedeute, "sich aufzumachen, sich zu öffnen für diese Wirklichkeit, aber dann zu erkennen, dass er schon auf der Suche nach mir ist". Angesichts der Relevanz der Klöster für die Zukunft der Kirche betonte Marx, "dass diese Orte bleiben werden, sich erneuern und neue Formen finden werden", wie es auch in der Geschichte der Abtei Venio der Fall gewesen sei.
Der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich bei der Weihe von Schwester Francesca Simuniova zur Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Venio. Die 47-Jährige kommt aus Tschechien und folgt auf Carmen Tatschmurat (70). Die Benediktinerinnen von Venio verbinden in München und Prag Ordensleben mit normaler Berufstätigkeit. Sie arbeiten etwa als Krankenschwester, Ärztin und EDV-Spezialistin. Die Ursprünge des Klosters liegen in den 1920er Jahren, als sich junge Frauen, inspiriert von der Ordensregel des heiligen Benedikt, zu einer Gebetsgemeinschaft zusammenschlossen. (gho/KNA)