Bei Religiosität liegt das Land im europäischen Mittelfeld

Historischer Höchststand: Fast 40 Prozent der Spanier sind Atheisten

Veröffentlicht am 01.09.2021 um 17:29 Uhr – Lesedauer: 

Madrid ‐ Spanien gilt traditionell als katholisches Land. Doch um die Religiosität der Spanier ist es nicht gut bestellt: Fast 40 Prozent der Bevölkerung bezeichnen sich als Atheisten. So hoch war der Anteil noch nie.

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Es ist ein historischer Höchststand: 38,7 Prozent der Spanier bezeichnen sich selbst als Atheisten oder nicht gläubig. In der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei 60 Prozent, berichteten spanische Medien am Dienstag. Sie beziehen sich auf eine Umfrage des "Centro de Investigaciones Sociológicas" ("Zentrum für soziologische Untersuchungen") aus dem Juli. Demnach hat sich die Zahl der nicht religiösen Spanier im Vergleich zum Jahr 2000 knapp verdreifacht.

Mit 16,7 Prozent sieht sich aktuell jeder sechste Bewohner Spaniens als praktizierender Katholik. So niedrig war der Anteil an der Bevölkerung bisher noch nie. Der Prozentsatz der ihren katholischen Glauben nicht lebenden Spanier liegt bei 39,9. Damit sieht sich eine knappe Mehrheit der Bevölkerung als Katholiken. Unter den 18- bis 34-Jährigen verstehen sich nur etwa 30 Prozent als katholisch.

Mit einer knappen Mehrheit an praktizierenden und nicht praktizierenden Katholiken befindet sich Spanien im Mittelfeld der europäischen Länder. Tschechien besitzt mit 91 Prozent von Bürgern, die sich als nicht gläubig bezeichnen, die atheistischste Bevölkerung des Kontinents. Am gläubigsten sind die Polen, dort gibt es lediglich 17 Prozent Atheisten. (rom)